BIBERACH — Was kommt nach der Schul­zeit? Ausbil­dung oder Studi­um? Jonas Gams aus Laubach und Lorenz Brehm aus Obersul­me­ting­en hatten nach dem Abitur keine endgül­ti­ge Antwort auf diese Frage und entschie­den sich daher für ein Freiwil­li­ges Sozia­les Jahr (FSJ) im Rettungs­dienst des DRK-Kreis­ver­bands Biber­ach. Seit Septem­ber vergan­ge­nen Jahres überneh­men sie gesell­schaft­li­che Verant­wor­tung und sammeln wichti­ge Quali­fi­ka­tio­nen sowie Erfah­run­gen für ihren späte­ren Lebensweg. 

„Kein Tag gleicht dem anderen“, sagt Jonas Gams. Der 20-Jähri­ge ist haupt­säch­lich auf der Rettungs­wa­che in Ochsen­hau­sen statio­niert und unter­stützt dort bei Rettungs­ein­sät­zen oder im Kranken­trans­port. Trans­port­fahr­ten, Hausnot­ruf, Reani­ma­tio­nen, Unfäl­le und weite­re Hilfs­ein­sät­ze erleb­te er bereits mit: „Es ist schön zu sehen, wie dankbar die Patien­tin­nen und Patien­ten für unsere Hilfe sind.“ 

Lorenz Brehm, der überwie­gend auf der Rettungs­wa­che Laupheim arbei­tet, machte ebenfalls diese Erfah­rung. „Menschen zu helfen und ihnen vielleicht sogar das Leben zu retten, ist ein erfül­len­des Gefühl“, berich­tet der 19-Jähri­ge. Beide wussten nach der Schule noch nicht genau, welchen Beruf sie ergrei­fen möchten. Sie wollten sich zunächst einen Überblick über die vielen Möglich­kei­ten verschaf­fen, aber gleich­zei­tig ihre Zeit sinnvoll nutzen. 

Während Lorenz Brehm eher zufäl­lig das FSJ beim DRK entdeck­te, spiel­te Jonas Gams schon länger mit diesem Gedan­ken. „Die Arbeit mit Menschen und den medizi­ni­schen Bereich finde ich schon seit Jahren spannend, weshalb ein FSJ beim DRK Biber­ach der logische Schritt für mich war“, erzählt er über seine Beweg­grün­de. Nun plant er, diesen Weg konse­quent weiter­zu­ge­hen und hat sich um eine Ausbil­dung zum Notfall­sa­ni­tä­ter beworben. 

Derzeit machen 27 jungen Menschen ein FSJ beim DRK Biber­ach. Das FSJ dauert zwischen sechs und 18 Monate, in denen sich junge Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren bilden und orien­tie­ren können. „Wir haben noch freie Plätze für dieses Jahr“, sagt Dominik Luppold von der Perso­nal­ver­wal­tung. Der Start­ter­min ist im Spätsom­mer dieses Jahres.

„Das FSJ kann in vielen sozia­len Studi­en­gän­gen und Ausbil­dun­gen als Prakti­kum oder Warte­zeit angerech­net werden“, ergänzt Dominik Luppold. „Am Ende des FSJ kann ein quali­fi­zier­tes Arbeits­zeug­nis beantragt werden, welches den entschei­den­den Vorsprung bei Bewer­bun­gen ausma­chen kann.“ 

FSJler unter­stüt­zen die haupt­amt­lich beschäf­tig­ten Notfall­sa­ni­tä­ter und Rettungs­sa­ni­tä­ter. In entspre­chen­den Lehrgän­gen werden sie fit für den Einsatz gemacht und absol­vie­ren dabei auch die Quali­fi­ka­ti­on zum Rettungssanitäter. 

„Die Lehrgän­ge und Schulun­gen, zum Teil auch mit den direk­ten Kolle­gin­nen und Kolle­gen von den Rettungs­wa­chen, haben mir dabei gehol­fen, mich schnell einzu­fin­den und insbe­son­de­re in stres­si­gen Momen­ten nicht überfor­dert zu sein“, sagt Jonas Gams. Auch bei belas­ten­den Einsät­zen wird niemand allein gelas­sen. „Wir bespre­chen belas­ten­de Einsät­ze im Team nach oder Kolle­gen kommen direkt auf einen zu und suchen das Gespräch“, schil­dert Lorenz Brehm. 

Teamfä­hig­keit, Zuver­läs­sig­keit, Empathie und ein höfli­cher Umgang sind laut den beiden jungen Männern Eigen­schaf­ten, die poten­zi­el­le Inter­es­sen­ten mitbrin­gen sollten. „Zudem kann Fahrer­fah­rung hilfreich sein“, rät Lorenz Brehm. Beide sind sich einig, dass sie in ihrem FSJ viel im Umgang mit Menschen und der Bewäl­ti­gung von Heraus­for­de­run­gen lernen. Eigen­schaf­ten, die in vielen Berufen, auch abseits des medizi­ni­schen Bereichs, gefragt sind. 

Freie Plätze für FSJ

Weite­re Infor­ma­tio­nen zum FSJ beim DRK-Kreis­ver­band Biber­ach gibt es bei Dominik Luppold unter E‑Mail dominik.luppold@drk-bc.de oder Telefon 07351/1570–37. Online-Bewer­bun­gen sind unter www.drk-bc.de möglich.