BAD WALDSEE – Bereits am 23. März konnte Hubert Rauhut seinen 90. Geburts­tag mit ca. 40 Perso­nen im engeren Famili­en­kreis zuhau­se wunder­bar feiern. Nachträg­lich besuch­te ihn Bürger­meis­te­rin Monika Ludy Anfang April zu diesem beson­de­ren Anlass persön­lich und gratu­lier­te – auch im Namen von Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne – ganz herzlich. Verbun­den mit den herzlichs­ten Glück­wün­schen übergab die Bürger­meis­te­rin einen regio­na­len und fair gehan­del­ten Geschenk­korb, eine Urkun­de von Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann und eine Glück­wunsch­kar­te der Stadt Bad Waldsee. 

Bei einer gemüt­li­chen und sehr lecke­ren Tasse Kaffee im W.17 Laden­ca­fé „Mr. Coffee­bee“ in der Wurza­cher Straße, welches einem seiner Söhne gehört, konnte Hubert Rauhut in Erinne­run­gen schwel­gen und der Bürger­meis­te­rin aus seinem reichen Erleb­nis- und Erfah­rungs­schatz berich­ten. Es war schön zu sehen, dass Monika Ludy ebenfalls einiges zu den Geschich­ten von früher beitra­gen konnte, weil sie den Jubilar seit ihrer Kindheit kennt. Gleich­zei­tig weiß sie auch durch Erzäh­lun­gen von ihren Eltern, die ebenfalls schon immer mit ihm in Verbin­dung standen, einiges über seinen bishe­ri­gen Lebensweg. 

Hubert Rauhut hatte eine sehr beweg­te Kindheit, die unter anderem vom frühen Tod seiner Mutter im Alter von 5 Jahren und der damali­gen Kriegs­zeit geprägt war. Im Jahr 1950 kam er von Sachsen über Mindel­heim im Allgäu nach Bad Waldsee.

Vor genau 70 Jahren – also im Jahr 1954 – hat er die damals 16-jähri­ge Annelie­se auf einer Hochzeit kennen­ge­lernt… und siehe da: zwischen den beiden hat es direkt „gefunkt“. Der Jubilar beschreibt seine leider bereits verstor­be­ne Frau liebe­voll als „selbst­be­wuss­tes Schlitz­ohr“ und muss beim Gedan­ken an die gemein­sam verbrach­te Zeit immer wieder schmun­zeln. Er ist sehr dankbar für die wunder­schö­nen 62 Ehejah­re, die er mit seiner Frau verbrin­gen konnte. 

Auf die Hochzeit folgten dann nach eigenen Angaben „Kinder wie Orgel­pfei­fen, an denen beide bekannt­lich nicht ganz unschul­dig waren“. Hubert Rauhut ist wahrlich stolz auf seine sieben Kinder, von denen fünf noch in Bad Waldsee wohnen. Mittler­wei­le berei­chern 19 Enkel und 13 Urenkel das Leben des Rentners – zusätz­lich kommen dieses Jahr noch drei Urenkel dazu, was ihn ganz beson­ders freut (dies war auch kein Aprilscherz). 

Durch seine Lehre, die er noch in Sachsen absol­viert hat, und seine langjäh­ri­ge Tätig­keit im Heizungs­bau bei der Firma Steiner hat er schließ­lich ganz Bad Waldsee kennen­ge­lernt und seine Arbeit immer sehr gerne ausge­übt. Während­des­sen kümmer­te sich seine Frau liebe­voll um die sieben Kinder und sorgte für ein wunder­ba­res Famili­en­le­ben, was er sehr schätzte. 

Hubert Rauhut nannte zwei Meilen­stei­ne in seinem Leben, die ihn sehr geprägt haben. Das war zum einen die Tatsa­che, dass er eines der Gründungs­mit­glie­der der Eugen-Bolz-Schule im Jahr 1966 war. 

Er beschreibt die Anfangs­zei­ten der Eugen-Bolz-Schule als nicht ganz einfach und auch kurios zugleich. Man starte­te mit einem Klassen­zim­mer und musste ständig auf Grund von akutem Platz­man­gel weite­re Räume schaf­fen. Insge­samt war der Jubilar nicht nur Gründungs­mit­glied, sondern stolze 20 Jahre als erster bzw. zweiter Vorsit­zen­der tätig und hat damit die Eugen-Bolz-Schule nachhal­tig geprägt. 

Ein weite­res großes Stand­bein in seiner Freizeit war der Gesel­len­ver­ein, in dem er 15 Jahre aktiv gespielt hat und 30 Jahre Regie geführt hat. 

Seine Liebe zum Kolping­thea­ter entstand im Jahr 1950 und in den Erinne­run­gen von Monika Ludy gab es „kein Theater ohne Rauhut“.
Damals stand er viel mit René Auer und anderen Bad Waldseer Origi­na­len auf der Bühne und kann somit auf eine wahre Erfolgs­ge­schich­te mit vielen Highlights im Theater­be­reich zurück­bli­cken. Noch heute trägt er an seinem Jackett sein Theater­ab­zei­chen als Erinne­rung an eine wunder­ba­re Zeit. 

Auf die Frage von Bürger­meis­te­rin Monika Ludy, was denn in den 90 Jahre seine beste Zeit gewesen war, antwor­te­te Hubert Rauhut schlag­fer­tig: „ganz klar, dass ich nach Bad Waldsee gekom­men bin und dort mit meiner Frau und meinen Kindern mein Glück gefun­den habe. Bad Waldsee ist für mich zur Heimat geworden.“ 

Hubert Rauhut freut sich auf weite­re glück­li­che Jahre im Kreise seiner Familie.