MÜNCHEN (dpa) — Etwa 1600 Gegne­rin­nen und Gegner der Sicher­heits­kon­fe­renz (Siko) sind am Samstag durch die Münch­ner Innen­stadt gezogen und haben auf dem Marien­platz demons­triert. Kurzzei­tig musste der Demons­tra­ti­ons­zug gestoppt werden, wie die Polizei mitteil­te. Einige Teilneh­mer hätten Benga­los gezün­det. Ansons­ten sei der Protest fried­lich geblie­ben. Es gab vier Festnahmen.

Angemel­det hatte den Demons­tra­ti­ons­zug vom Karls­platz zum Marien­platz das «Aktions­bünd­nis gegen die Nato-Sicher­heits­kon­fe­renz». Neben dem Demons­tra­ti­ons­zug gab es auch einige kleine­re Veran­stal­tun­gen. So trafen sich etwa 200 Gegner der Siko für eine Menschen­ket­te auf dem Karls­platz — sie war ebenfalls angemel­det von dem Aktions­bünd­nis. Auf dem Odeons­platz demons­trier­ten weniger als 200 Menschen unter dem Titel «Frieden für die Ukraine».

Im Zuge der Protes­te gab es mehre­re Festnah­men: Bei der Schluss­kund­ge­bung habe ein 49-Jähri­ger sich offen­bar an einer Polizei-Kamera gestört und diese wegge­drückt. Andere Teilneh­mer hätten sich mit ihm solida­ri­siert, es sei zu einem Geran­gel mit den Einsatz­kräf­ten gekom­men. Letzt­end­lich habe sich die Lage wieder beruhigt, teilte die Polizei weiter mit. Der 49-Jähri­ge wurde festge­nom­men. Eine 31-Jähri­ge aus Stutt­gart habe während der Abschluss­kund­ge­bung am Marien­platz mit einer Holzstan­ge gegen den Kopf eines Polizei­be­am­ten geschla­gen. Sie wurde ebenfalls festgenommen.

Am Abend nahmen die Beamten bei einer Versamm­lung zum rassis­ti­schen Anschlag von Hanau vor zwei Jahren zwei Männer fest, die am Nachmit­tag Straf­ta­ten began­gen hatten. Bei ihnen handel­te es sich um einen 36-Jähri­gen mit Wohnsitz im Bereich Bad Tölz und einen 20-Jähri­gen mit Wohnsitz im Bereich Traun­stein, wie es weiter hieß. Dem 36-Jähri­gen wurde Belei­di­gung von Polizei­be­am­ten vorge­wor­fen. Der 20-Jähri­ge habe einen Polizis­ten mit der Faust in den Bauch geschla­gen. Er werde wegen eines tätli­chen Angriffs von Vollstre­ckungs­be­am­ten angezeigt.

Die Münch­ner Sicher­heits­kon­fe­renz ist das weltweit wichtigs­te Exper­ten­tref­fen zur Sicher­heits­po­li­tik. Es nehmen rund 30 Staats- und Regie­rungs­chefs teil, außer­dem mehr als 80 Minister.