WIESBADEN (dpa) — Ab dem 15. Mai werden 10,2 Millio­nen zufäl­lig ausge­wähl­te Menschen unter anderem zu ihrer Ausbil­dung und Arbeits­si­tua­ti­on befragt. Die Volks­zäh­lung wird voraus­sicht­lich 1,5 Milli­ar­den Euro kosten.

In Deutsch­land wird es im kommen­den Jahr wieder eine Volks­zäh­lung geben. Elf Jahre nach dem letzten Zensus sollen zahlrei­che Daten aktua­li­siert werden — etwa zur Zahl der Einwoh­ner sowie zu deren Erwerbs­tä­tig­keit und Wohnsituation.

Vorwie­gend sollen vorhan­de­ne Verwal­tungs­da­ten genutzt werden, es sind aber auch Befra­gun­gen geplant, wie das Statis­ti­sche Bundes­amt am Mittwoch in Wiesba­den mitteilte.

Stich­tag ist am 15. Mai. Ab diesem Datum werden 10,2 Millio­nen zufäl­lig ausge­wähl­te Menschen unter anderem zu ihrer Ausbil­dung und Arbeits­si­tua­ti­on befragt, wie die Behör­de erklär­te. Etwa 23 Millio­nen Eigen­tü­me­rin­nen und Eigen­tü­mer oder Verwal­tun­gen von Wohnraum sollen Auskunft zu ihren Wohnun­gen und Wohnge­bäu­den geben. Auch Bewoh­ner von Wohnhei­men und Gemein­schafts­un­ter­künf­ten werden erfasst.

Nur ein Teil der Fragen werde in kurzen persön­li­chen Befra­gun­gen geklärt, die meisten könnten online beant­wor­tet werden. «In Zeiten von Corona spielt die Möglich­keit zur kontakt­lo­sen Online-Befra­gung eine zentra­le Rolle», erklär­te der Präsi­dent des Statis­ti­schen Bundes­am­tes, Georg Thiel.

Der Zensus findet alle zehn Jahre statt, turnus­mä­ßig wäre dies 2021 der Fall gewesen — der Termin wurde aber wegen der Corona-Pande­mie verscho­ben. 2011 hatte sich heraus­ge­stellt, dass in vielen Städten und Gemein­den weniger Menschen leben als angenommen.

«Die Ergeb­nis­se des Zensus sind präzi­se Bevöl­ke­rungs- und Wohnungs­zah­len. Sie dienen als verläss­li­che Planungs­grund­la­ge für Entschei­dun­gen in Bund, Ländern und Gemein­den», erläu­ter­te die Behör­de das Ziel. Vorga­ben zum Daten­schutz würden beach­tet. Die Daten würden nicht an Behör­den außer­halb der amtli­chen Statis­tik weiter­ge­ge­ben. Perso­nen­be­zo­ge­ne Daten würden zum frühest­mög­li­chen Zeitpunkt gelöscht. Die Gesamt­kos­ten gab das Bundes­amt mit voraus­sicht­lich 1,5 Milli­ar­den Euro an.