Die zweite Corona-Welle ist deutlich tödli­cher als die erste vom Frühjahr 2020: Nach dem gestri­gen Tages­höchst­wert liegt die Zahl der Todes­fäl­le erneut bei mehr als 1.000 Menschen.

Die deutschen Gesund­heits­äm­ter haben dem Robert Koch-Insti­tut (RKI) 24.694 Corona-Neuin­fek­tio­nen binnen eines Tages gemel­det. Außer­dem wurden 1083 neue Todes­fäl­le inner­halb von 24 Stunden verzeich­net, wie das RKI bekanntgab.

Der Höchst­stand von 1188 neuen Todes­fäl­len war am Freitag erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden regis­trier­ten Neuin­fek­tio­nen war mit 33.777 am 18. Dezem­ber der höchs­te Wert gemel­det worden — darin waren jedoch 3500 Nachmel­dun­gen enthalten.

Eine Inter­pre­ta­ti­on der Daten bleibt schwie­rig, weil um Weihnach­ten und den Jahres­wech­sel Corona-Fälle laut RKI verzö­gert entdeckt, erfasst und übermit­telt wurden. Dem Verband Akkre­di­tier­ter Labore in der Medizin (ALM) zufol­ge war die Zahl der Labor­tests über den Jahres­wech­sel im Vergleich zur Weihnachts­wo­che noch einmal weiter gesun­ken. Vergli­chen mit der Woche vor Weihnach­ten hat sich die Zahl in der vergan­ge­nen Woche ungefähr halbiert.

Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesund­heits­äm­ter gemel­de­ten Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­ner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Samstag­mor­gen bei 153,9. Ihr bishe­ri­ger Höchst­stand war am 22. Dezem­ber mit 197,6 erreicht worden. Die Unter­schie­de zwischen den Bundes­län­dern sind jedoch enorm: Die höchs­ten Inziden­zen hatten Sachsen mit 269,8 und Thürin­gen mit 232,4. Den niedrigs­ten Wert hatte Bremen mit 74,0. Wegen der Feier­ta­ge sind die Wochen­wer­te aber ebenfalls mit Vorsicht zu bewerten.

Das RKI zählte seit Beginn der Pande­mie 1.891.581 nachge­wie­se­ne Infek­tio­nen mit Sars-CoV‑2 in Deutsch­land. Die Gesamt­zahl der Menschen, die an oder unter Betei­li­gung einer nachge­wie­se­nen Infek­ti­on mit Sars-CoV‑2 gestor­ben sind, stieg auf 39.878. Die Zahl der Genese­nen gab das RKI mit etwa 1.511.800 an.

Der bundes­wei­te Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Freitag bei 1,09 (Vortag: 0,92). Das bedeu­tet, dass 100 Infizier­te rechne­risch 109 weite­re Menschen anste­cken. Der Wert bildet jeweils das Infek­ti­ons­ge­sche­hen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für länge­re Zeit unter 1, flaut das Infek­ti­ons­ge­sche­hen ab. Das RKI beton­te, dass der R‑Wert wegen der Verzö­ge­run­gen gegebe­nen­falls unter­schätzt werde.