WEINGARTEN — Rund 120 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Umwelt­ver­bän­den und Verwal­tung sowie Abgeord­ne­te von Bund, Land und EU sind der Einla­dung des Regio­nal­ver­bands zu einem Festakt ins Kultur- und Kongress­zen­trum in Weingar­ten gefolgt, um dessen 50-jähri­ges Bestehen zu feiern. Umrahmt wurde der Festakt vom Hermanns­ber­ger Glocken­chor (Heili­gen­berg).

Verbands­vor­sit­zen­der Thomas Kugler erinner­te in seiner Anspra­che an die Gründung des Regio­nal­ver­bands im Jahr 1973 im Zuge der Gemein­de- und Kreis­re­form. Kein Wunsch­kind sei man damals für Städte und Gemein­den gewesen, fürch­te­te man doch in den Kommu­nen um die Planungs­ho­heit. Aber mittler­wei­le sei man fester Bestand­teil der kommu­na­len Familie und habe ein gutes Stück zur nachhal­ti­gen Entwick­lung der Region Boden­see-Oberschwa­ben beigetra­gen. Mit Bezug zu den drei Regio­nal­plä­nen 1978, 1996 und 2023 hob Kugler hervor: „Mit den Freihal­te­flä­chen am Boden­see, im Schussen‑, Argen- und Donau­tal hat der Regio­nal­ver­band die Notbrem­se gegen Zersied­lung und Landver­brauch gezogen, eine Festle­gung, die sich bis heute bewährt, aber auch nicht nur Freun­de hat.“ Und mit Blick auf die kommen­den Aufga­ben beton­te Kugler: „Wir leisten mit unserem Teilre­gio­nal­plan Energie unseren Beitrag für eine klima­neu­tra­le Energie­er­zeu­gung und müssen künftig noch mehr die Themen Klima­wan­del­an­pas­sung und Resili­enz berück­sich­ti­gen, um wider­stands­fä­hi­ger gegen­über Wetter­ex­tre­men zu sein.“

Festred­ne­rin Franzis­ka Brant­ner, MdB, Parla­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tä­rin im Bundes­mi­nis­te­ri­um für Wirtschaft und Klima­schutz, gratu­lier­te dem Regio­nal­ver­band zu seinem Jubilä­um und lobte den am gleichen Tag erfolg­ten Offen­la­ge­be­schluss für den Teilre­gio­nal­plan Energie, nach dem 2,5 Prozent der Regions­flä­che für die Windener­gie reser­viert werden. Gesetz­lich vom Bundes­ge­setz­ge­ber gefor­dert sind ledig­lich 1,8 Prozent. Baden-Württem­berg sei beim Ausbau der Erneu­er­ba­ren Energien mittler­wei­le vom Nachzüg­ler zum Vorbild gewor­den, so Brant­ner, nachdem die Flächen­zie­le des Bundes hierzu­lan­de bereits bis Ende 2025 plane­risch umgesetzt werden sollen, während die meisten Bundes­län­der sich bis 2032 Zeit lassen. Für das Gelin­gen der Energie­wen­de seien gleich­wohl ein Ausbau der Strom­net­ze sowie die Speiche­rung von Strom eine wichti­ge Voraus­set­zung. Eine eindeu­ti­ge Absage erteil­te Brant­ner der Einrich­tung von unter­schied­li­chen Strom­preis­zo­nen für Nord- und Süddeutschland.