BERLIN (dpa) — Das 9‑Euro-Monats­ti­cket, das für drei Monate gültig ist, soll es ab 1. Juni geben. Der Fahrgast­ver­band Pro Bahn befürch­tet überfüll­te Züge auf touris­tisch belieb­ten Strecken.

Das vergüns­tig­te Nahver­kehrs­ti­cket «9 für 90» könnte nach Ansicht des Fahrgast­ver­bands Pro Bahn zu übervol­len Zügen auf klassi­schen Ferien­ver­bin­dun­gen führen.

«Wir rechnen mit überfüll­ten Zügen auf touris­tisch belieb­ten Strecken», sagte Pro-Bahn-Sprecher Karl-Peter Naumann der «Rheini­schen Post». «Dafür müssen mehr Züge bestellt werden», fordert Naumann. Grund­sätz­lich lobt er das günsti­ge Ticket für den öffent­li­chen Nahver­kehr, das es ab dem 1. Juni geben soll. Noch besser wäre es seiner Ansicht nach aber, wenn es nicht nur für den Regio­nal­ver­kehr gelte. «Fernpend­ler gehen leer aus, obwohl auch sie massiv unter den hohen Treib­stoff­kos­ten leiden.»

Die Pläne der Ampel-Koali­ti­on für das 9‑Euro-Monats­ti­cket für drei Monate waren am Diens­tag auch Thema in Verhand­lun­gen von Bund und Ländern über ein Finanz­pa­ket für die Stützung und Stärkung des Öffent­li­chen Perso­nen­nah­ver­kehrs (ÖPNV). Dass der Bund die Kosten für das Ticket übernimmt, ist unstrit­tig. In Länder­krei­sen hieß es, schwie­rig seien vor allem die Verhand­lun­gen über eine Summe von 1,5 Milli­ar­den Euro — dieses Geld fordern die Länder, damit etwa gestie­ge­ne Energie­prei­se für die Verkehrs­un­ter­neh­men kompen­siert werden.