Im Allgäu nisten jedes Jahr in einem nicht einmal 3000 Seelen großen Ort Dutzen­de Störche. Der gegen­wär­ti­ge Frühling verspricht, dass sich daran wohl auch 2021 kaum etwas ändert.

KIRCHHEIM (dpa/lby) — An einem der belieb­tes­ten Nistplät­ze für Störche in Bayern tummeln sich auch in diesem Frühjahr schon wieder zahlrei­che Tiere. Das Bauun­ter­neh­men Holzheu aus Kirch­heim (Landkreis Unter­all­gäu) hatte vor wenigen Jahren für etwa zehn Storchen­hors­te ein spezi­el­les Stahl­ge­stell gebaut. Nach Angaben des Landes­bun­des für Vogel­schutz (LBV) sind in diesem Jahr bereits wieder deutlich mehr als ein Dutzend der Vögel auf dem «Storchen­turm» im Allgäu gesich­tet worden. Die Anlage werde von zwei Störchen auch seit mehre­ren Jahren zum Überwin­tern genutzt.

In der knapp 2700 Einwoh­ner großen Markt­ge­mein­de gibt es nach Angaben des LBV mehr als 20 Horste. Bei dem Unter­neh­men aus dem Allgäu hatte sich im Jahr 2005 erstmals ein Storch auf einem ausge­mus­ter­ten Baukran ein Nest gebaut. In den Folge­jah­ren eifer­ten dann weite­re Weißstör­che dem Beispiel nach und bauten Nester auf dem ehema­li­gen Bauge­rät. Laut dem Unter­neh­men gab es schließ­lich im Rekord­jahr 2016 insge­samt 12 Nester mit 16 Jungstör­chen. Doch anschlie­ßend musste der 30 Jahre alte Kran aus Gründen der Sicher­heit abgebaut werden.

Um den Tieren auch in Zukunft eine Heimat zu bieten, wurde in der Nähe ein neuer Storchen­mast errich­tet. «Er besteht aus Teilen des alten Krans, ist 21 Meter hoch und hat ein solides Beton­fun­da­ment», berich­te­te das Bauun­ter­neh­men. Für die Nester wurden spezi­el­le Ausle­ger an dem Gestell angebracht. Laut LBV niste­ten im Jahr 2020 mehr als 750 Weißstorch­paa­re im Freistaat. Im vergan­ge­nen Winter hätten dann etwa 300 Tiere auf den Flug in den Süden verzich­tet und seien gleich in Bayern geblieben.