AMTZELL – 89 geflüch­te­te ukrai­ni­sche Frauen, Männer und Kinder kamen am vergan­ge­nen Freitag­vor­mit­tag in der vorbe­rei­te­ten Notun­ter­kunft in Amtzell an. Nach dem Empfang in der Mehrzweck­hal­le durch das Landrats­amt Ravens­burg übernahm der DRK-Kreis­ver­band Ravens­burg ihre Versor­gung: Seine zweite Einsatz­ein­heit des Katastro­phen­schut­zes ist bis zu ihrer voraus­sicht­li­chen Abrei­se am kommen­den Mittwoch­vor­mit­tag im Einsatz. 

Reibungs­lo­se Ankunft

Kinder sprin­gen herum, lachen und vergnü­gen sich mit ihren neuen Kuschel­tie­ren. Ihre Leben­dig­keit entspannt die gedämpf­te Atmosphä­re etwas. Ein Mann hört ukrai­ni­sche Nachrich­ten, kleine Grüpp­chen stehen beiein­an­der und unter­hal­ten sich. Die Ankunft der Geflüch­te­ten am Morgen aus der Landes­erst­auf­nah­me­ein­rich­tung (LEA) in Sigma­rin­gen sei ausge­spro­chen ruhig verlau­fen. „Es war super diszi­pli­niert und völlig unauf­ge­regt,“ schil­dert DRK-Helfe­rin Ulrike Schmid. Ein Teil kam mit Privat-Pkw, die anderen mit zwei Bussen. Mithil­fe einer Simul­tan­über­set­ze­rin wurden alle vom Landrats­amt Ravens­burg zunächst begrüßt und registriert. 

Zwischen­sta­ti­on für die Geflüchteten

Die 89 Perso­nen – plus zwei Katzen – sind nun voraus­sicht­lich bis Mittwoch­vor­mit­tag in Amtzell, bevor sie weiter verteilt werden. In dieser Zeit kümmert sich der DRK-Kreis­ver­band im Dreischicht­be­trieb um die Geflüch­te­ten. In der ersten Schicht waren neun DRK-Ehren­amt­li­che im Einsatz und hatten gut bei der Ausga­be der Erstaus­stat­tung mit Schlaf­sä­cken und Hygie­ne­ar­ti­keln zu tun. Die etwa 20 Kinder, das jüngs­te zwei Monate alt, erhiel­ten Kuschel­tie­re, mit denen sich einige schnell anfreun­de­ten. Die ehren­amt­li­chen DRK-Helfe­rin­nen und Helfer sind in den kommen­den Tagen unter anderem für die Vertei­lung von Frühstück, Mittag­essen sowie Abend­essen zustän­dig. In jeder Schicht sind zu den drei Helfen­den zwei weite­re DRKler abgestellt, die als Fahrer fungie­ren, für frische Geträn­ke sorgen oder Erledi­gun­gen überneh­men, wie zum Beispiel die Einlö­sung von Rezep­ten in der Apotheke. 

Abgetrenn­te Bereiche

Weiße Stell­wän­de unter­tei­len die Halle in drei Schlaf­be­rei­che, wo Feldbett an Feldbett steht. Jeweils Famili­en, Paare und Allein­rei­sen­de haben einen Bereich. Im vorde­ren Teil der Halle befin­det sich der Essens- und Aufent­halts­be­reich mit einer kleinen Spiele- und Malecke. Für die Vorbe­rei­tung sowie den Aufbau waren die DRK-Helfen­den rund 270 Stunden mit insge­samt 42 Perso­nen im Einsatz, sorgten unter anderem auch für die Beschil­de­rung für eine stimmi­ge Beleuch­tung, schil­dert Simon Sonntag, der stell­ver­tre­ten­de DRK-Kreisbereitschaftsleiter.