BAD WALDSEE/HAISTERKIRCH — Ein „Tag der offenen Tür“ am vergangenen Sonntag, verbunden mit der Einweihung des sich schon im Betrieb befindlichen Anbaus des Haisterkirchers Kindergartens, lockte ungewöhnlich viele Menschen hierher. Es waren nicht nur Angehörige der Kinder, sondern viele interessierte Bürgerinnen und Bürger der Gesamtstadt.
Ortsvorsteherin Rosa Eisele konnte beim Eröffnungsakt mehrere hundert Gekommene begrüßen, darunter auch Oberbürgermeister Matthias Henne, Bürgermeisterin Monika Ludy, zahlreiche Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie Verantwortliche der Verwaltung.
Die Ortsvorsteherin erinnerte daran, dass sich der Haisterkircher Kindergarten in städtischer Trägerschaft befindet und nächstes Jahr das 50-jährige Bestehen feiern darf. Bekanntlich konnte der Haisterkircher Kindergarten dank einer großzügigen Spende von Dr. Margarete Fischer, geb. Bosch, 1973 eröffnet werden. Daher erklärt sich auch die Namensgebung „Kindergarten St. Margret“.
Der Spatenstich zum Anbau erfolgte vor einem Jahr. Trotz durch die Corona-Pandemie bedingter Verzögerungen konnte in einer relativ kurzen Zeit dieses auf die Zukunft ausgerichtete, großzügige Bauprojekt nun eingeweiht werden. „Das ist ja ein Mammut-Kiga“, bezeichnete eine Besucherin den zweigeschossigen Anbau.
In seinem Grußwort betonte Oberbürgermeister Matthias Henne, dass die Verwaltung zusammen mit dem Gemeinderat ein deutliches Zeichen gesetzt habe für Bildung und Betreuung der jüngsten Kinder und noch weitere Vorhaben entsprechender Art in der Stadt anstehen. An die Kinder gerichtet, merkte der Oberbürgermeister an: „Ihr habt jetzt ein Haus, das Euch gut gefallen wird und guten Schutz bietet.“
In der Tat sind durch diese Bauerweiterung alle Voraussetzungen für eine bestens funktionierende Einheit von Kindertagesstätte, Kinderschule, Kindergarten mit großzügigem Außengelände geschaffen worden.
Als Geschenk der Stadt hatte der Oberbürgermeister den Kindern einen Bollerwagen, gefüllt mit Äpfeln und frischgepresstem Apfelsaft vom Bodensee übergeben, den die Kinder freudestrahlend entgegengenommen haben. Das 15-köpfige Team der Erzieherinnen und Erzieher des Kindergartens St. Margret unter Leitung von Victoria Stober hatte zusammen mit den Kindern das Begrüßungslied „Kindi ist mehr“ vorgetragen und sich damit den tosenden Applaus der Gäste mehr als verdient.
Stadtbaumeister Andreas Heine informierte über den Werdegang des Bauprojekts und lobte vor allem auch die Architektenleistung, das Generalunternehmen Weizenegger und die Bauleitung durch das Ingenieurbüro Mast sowie all die beteiligten Handwerker. Heines Zahlen ließen aufhorchen, denn schließlich wurden 3,1 Millionen Euro aufgewendet, um auf zwei Ebenen und einer Fläche von 900 Quadratmetern 20 Räume zu schaffen. Er bestätigte mit diesen Zahlen, was der Oberbürgermeister als optimale Räumlichkeiten in einem fruchtbaren sozialen Umfeld nannte: „Ein Projekt, wo Hand in Hand mit viel Herzblut und gutem Willen Hochwertiges geschaffen wurde.“
Den Ausführungen der Geschäftsführerin des Bauunternehmens Weizenegger aus der Nachbarstadt Bad Wurzach, Daniela Weizenegger-Daiker, war ebenfalls zu entnehmen, dass stets auf eine faire Zusammenarbeit Verlass war und mit der ökologischen Holzbauweise der Wald ja zu den Kindern komme. Auch von ihrer Firma wurden tolle Geschenke, vier Laufräder sowie zwei von den Auszubildenden der Firma Weizenegger hergestellte Puppenhäuser, mitgebracht.
Was wäre solch eine Einweihung, wenn nicht auch der Segen Gottes erbeten wird? Die gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderats von St. Johannes Baptist, Waltraud Ruf, zitierte aus dem Markus-Evangelium die Worte Jesu „Lasst die Kinder zu mir kommen“ und Pfarrer Stefan Werner, der auch den evangelischen Pfarrer Wolfgang Bertl vertrat, erbat den Segen Gottes für alle, die in dem Kindergarten ein- und ausgehen. Er besprengte traditionsgemäß mit Weihwasser das neue Gebäude sowie alle Anwesenden. Für passende, feine musikalische Unterhaltung sorgte ein Saxofon-Sextett der Musikkapelle Haisterkirch unter Leitung von Florian Hubl, während sich die vielen Gäste an einer langen Theke mit Getränken, Vesper, Kaffee und Kuchengebäck, gespendet von Eltern, bedienen konnten.