BERLIN (dpa) — Gerhard Schrö­der gilt als Freund von Russlands Präsi­dent Wladi­mir Putin. Zum Konflikt zwischen Russland und der Ukrai­ne hat der ehema­li­ge Bundes­kanz­ler eine klare Meinung.

Altkanz­ler Gerhard Schrö­der hat die deutsche Absage an Waffen­lie­fe­run­gen in die Ukrai­ne vertei­digt und die ukrai­ni­sche Kritik daran mit deutli­chen Worten zurückgewiesen.

«Ich hoffe sehr, dass man endlich auch das Säbel­ras­seln in der Ukrai­ne wirklich einstellt», sagte Schrö­der in dem Podcast «Die Agenda». «Denn was ich dort verneh­men muss, auch an Schuld­zu­wei­sun­gen an Deutsch­land, wegen der ja vernünf­ti­gen Absage an Waffen­lie­fe­run­gen, das schlägt manch­mal doch dem Fass den Boden aus.»

Bundes­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) und Außen­mi­nis­te­rin Annale­na Baerbock (Grüne) haben der Liefe­rung letaler, also tödli­cher Waffen an die Ukrai­ne eine klare Absage erteilt. Kiew hat das scharf kriti­siert. Die Regie­rung dort fordert unter anderem Kriegs­schif­fe und Luftab­wehr­sys­te­me von Deutschland.

Den russi­schen Truppen­auf­marsch an der Grenze zur Ukrai­ne werte­te Schrö­der auch als Reakti­on auf Nato-Manöver im Balti­kum und in Polen. «Natür­lich hat das Auswir­kun­gen auf das Denken und die Bedro­hungs­ana­ly­se in Russland selbst», sagte er. Das müsse man in Rechnung stellen, wenn man auf Ausgleich mit Russland aus sei. Mit einem russi­schen Einmarsch in die Ukrai­ne rechnet der Altkanz­ler nicht. «Ich glaube das nicht. Und ich glaube auch nicht, dass die russi­sche Führung ein Inter­es­se daran haben kann und hat, in der Ukrai­ne militä­risch zu intervenieren.»

Schrö­der ist seit seiner Zeit als Bundes­kanz­ler mit dem russi­schen Präsi­den­ten Wladi­mir Putin befreundet.