Die junge Frau sei ihren schwe­ren Schuss­ver­let­zun­gen wenige Stunden nach der Tat erlegen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicher­heits­krei­sen. Sie habe einen Kopfschuss erlit­ten. Der Einzel­tä­ter habe am Montag­mit­tag mit einem Gewehr in einem Hörsaal bei laufen­der Vorle­sung um sich geschos­sen, teilte die Polizei mit.

Täter schießt in Hörsaal um sich

Der Mann, der selbst Student gewesen sein soll, sei dann ins Freie geflo­hen. Er soll einen Rucksack mit weite­ren Waffen dabei gehabt haben, erfuhr die dpa. Demnach soll er sich dann selbst erschos­sen haben. Die Polizei bestä­tig­te bisher ledig­lich, dass der Täter tot ist. Er soll keine politi­schen oder religiö­sen Motive gehabt haben. Zur Identi­tät der Verletz­ten und des Täters machte die Polizei zunächst keine Angaben.

Schon kurz nach der Tat am Mittag hatte die Polizei erklärt: «Wir gehen nicht von weite­ren Tätern aus.» Zur Sicher­heit werde das Gelän­de aber weiter abgesucht. Gegen 15.15 Uhr bestä­tig­te die Polizei, der Mann sei ein Einzel­tä­ter gewesen. «Derzeit ist keine Gefah­ren­la­ge mehr gegeben.»

Das Neuen­hei­mer Feld vor den Toren der Heidel­ber­ger Altstadt war am Nachmit­tag weiträu­mig abgesperrt. Die Polizei forder­te Autofah­rer auf, das Gelän­de zu umfah­ren, damit Rettungs­kräf­te freie Fahrt haben. Die Polizei richte­te eine Hotline für Angehö­ri­ge ein. Am Gelän­de der Univer­si­tät standen Dutzen­de Polizei- und Kranken­wa­gen. Exper­ten unter­such­ten einen Rucksack, auch ein Gewehr war auf Bildern zu sehen. Vor den Absper­run­gen standen junge Leute beisammen.

Baden-Württem­bergs Wissen­schafts­mi­nis­te­rin There­sia Bauer (Grüne) besuch­te noch am Nachmit­tag den Tatort und zeigte sich erschüt­tert: «Ich bin entsetzt. Es lässt einen sprach­los zurück, wenn unschul­di­ge junge Menschen im Hochschul­be­trieb so etwas erleben müssen. Ich bin in Gedan­ken bei denen, die verletzt wurden und betrof­fen sind. Ich wünsche mir sehr, dass bald Genesung eintritt.»

Studie­ren­de geschockt

Auch die Studie­ren­den­schaft äußer­te sich fassungs­los. «Wir sind unend­lich schockiert. Das ist eine Katastro­phe, die sich allem Denkba­ren zwischen Vorle­sun­gen, Klausu­ren und Unile­ben entzieht», sagte der Vorsit­zen­de Peter Abelmann.

Auch die Präsi­den­tin der Kultus­mi­nis­ter­kon­fe­renz (KMK) Karin Prien zeigt sich tief betrof­fen. «Es ist erschüt­ternd, dass der fried­li­che Ort des gemein­sa­men Lernens zum Ort eines bewaff­ne­ten Anschlags wurde», sagte die CDU-Politi­ke­rin. «Meine Gedan­ken sind bei den Angehö­ri­gen der Opfer, den Studie­ren­den und Lehren­den und Univer­si­täts-Angehö­ri­gen der medizi­ni­schen Fakul­tät der Univer­si­tät Heidelberg.»

Von Henning Otte und Sophia Weimer, dpa