AMSTERDAM (dpa) — Städte wie Venedig, Barce­lo­na und auch Amster­dam laufen Gefahr, zuvie­le Touris­ten anzuzie­hen. In der Grach­ten­me­tro­po­le sollen nun in einigen Berei­chen stren­ge­re Regeln gelten.

Manche Touris­ten sehen Amster­dam weiter­hin als ein Drogen­pa­ra­dies, mit einem Kiffver­bot will die Stadt nun aber Beläs­ti­gun­gen im Zentrum zurück­drän­gen. Um Amster­dam für die Einwoh­ner lebens­wert zu halten und vor überbor­den­dem Party­tou­ris­mus zu schüt­zen, soll es stren­ge­re Regeln geben, kündig­te die Stadt an.

Der offene und freie Charak­ter Amster­dams erwecke bei vielen Besucher den falschen Eindruck, dass «alles geht und alles erlaubt ist». Die Maßnah­men betref­fen haupt­säch­lich das Nachtleben.

Die Gastro­no­mie sowie die Fenster­pro­sti­tu­ti­on sollen früher schlie­ßen und gegen Jungge­sel­len­ab­schie­de und organi­sier­te Kneipen­tou­ren soll stren­ger vorge­gan­gen werden. Eine «Entmu­ti­gungs­kam­pa­gne» soll inter­na­tio­na­le Touris­ten ins Visier nehmen, die sich in der Haupt­stadt «austo­ben wollen».

Das geplan­te Kiffver­bot in Teilen der Innen­stadt zielt nicht auf den Verkauf in den Coffee­shops ab. Vielmehr soll das «Blowver­bod» wie schon das bestehen­de Alkohol­ver­bot den Konsum unter freiem Himmel auf bestimm­ten Plätzen und Straßen verbie­ten, ansons­ten droht ein safti­ges Bußgeld.

Das Verbot ist Teil eines Maßnah­men­pa­kets, mit dem Amster­dam sich gegen «Overtou­rism» zur Wehr setzen will, das heißt die Aussicht, dass weit mehr Touris­ten als verträg­lich in die Stadt drängen. So werden 2023 über 18 Millio­nen Besucher erwar­tet. Damit werde die selbst­ge­setz­te Grenze von 20 Millio­nen Touris­ten fast erreicht, erklär­te die Gemeinde.

Amster­dam hat 900 000 Einwoh­ner. Die verschärf­ten Regeln sollen kurz vor Weihnach­ten vom Stadt­rat beschlos­sen werden.