LONDON (dpa) — In einem Medien­be­richt heißt es, der briti­sche Premier Sunak wolle wieder näher an die EU rücken, gar einen Vertrag nach Schwei­zer Vorbild anstre­ben. London dementiert.

Die briti­sche Regie­rung hat Berich­te über eine angestreb­te Annähe­rung an die EU nach dem Vorbild der Schweiz demen­tiert. «Wir haben eine klare Positi­on zu unseren Bezie­hun­gen mit der Europäi­schen Union, und das ist die Verein­ba­rung, die 2019 und 2020 geschlos­sen wurde», sagte Kabinetts­mit­glied Robert Jenrick am Montag dem Sender Talk TV. «Das ist die (Positi­on), an der wir festhal­ten wollen.»

Zuvor hatte die Zeitung «Sunday Times» berich­tet, Premier­mi­nis­ter Rishi Sunak wolle wegen der Wirtschafts­kri­se wieder näher an die EU rücken und erwäge dafür ein «Schwei­zer Modell» mit Handels­er­leich­te­run­gen. Der Bericht könne nicht weiter von der Wahrheit entfernt sein, sagte Jenrick.

Großbri­tan­ni­en war Ende Januar 2020 aus der EU ausge­tre­ten und ist seit 2021 auch nicht mehr Mitglied von EU-Binnen­markt und ‑Zolluni­on. London und Brüssel haben zwar ein umfang­rei­ches Handels­ab­kom­men geschlos­sen, dennoch gibt es in einigen Branchen nun Zölle. Zudem hat die Bürokra­tie enorm zugenom­men. Der bilate­ra­le Handel brach ein.

Jenrick beton­te, Großbri­tan­ni­en wolle weder eine Rückkehr zur Freizü­gig­keit noch eine Hoheit von EU-Gerich­ten oder Zahlun­gen an die EU leisten. «Natür­lich gibt es Dinge, bei denen wir unsere Bezie­hun­gen verbes­sern können.» Der konser­va­ti­ve Politi­ker nannte Handel, Sicher­heit und Migra­ti­on als Beispie­le. Premier Sunak wolle eine produk­ti­ve Zusam­men­ar­beit mit dem engen Nachbarn. «Aber es steht außer Frage, dass wir die Grund­sät­ze dieses Deals wieder aufgreifen.»