STUTTGART (dpa/lsw) — Die Zahl der Arbeits­lo­sen in Baden-Württem­berg ist im August erneut gestie­gen. Im August waren im Südwes­ten rund 241.500 Menschen arbeits­los gemel­det, rund 14.620 mehr als im Vormo­nat, wie die Regio­nal­di­rek­ti­on der Bundes­agen­tur für Arbeit am Mittwoch in Stutt­gart berich­te­te. Die Arbeits­lo­sen­quo­te stieg im Vergleich zum Vormo­nat um 0,2 Punkte auf nun 3,8 Prozent. Im August 2021 hatte die Arbeits­lo­sen­quo­te noch bei 3,9 Prozent gelegen.

Der Anstieg ist nach Angaben der Arbeits­agen­tur zum Teil saiso­nal bedingt, da im Sommer viele Arbeits- und Ausbil­dungs­ver­hält­nis­se auslau­fen und junge Menschen die Schule verlas­sen. Bei Jugend­li­chen und jungen Erwach­se­nen stieg die Arbeits­lo­sen­quo­te im Vormo­nats­ver­gleich um 0,7 Prozent­punk­te auf 3,4 Prozent. 23.266 Menschen unter 25 Jahren seien derzeit noch arbeits­los gemel­det, teilte Chris­ti­an Rauch, Chef der Regio­nal­di­rek­ti­on, mit.

«Die Zahl wird sich erfah­rungs­ge­mäß in den nächs­ten Monaten verrin­gern, doch wir beobach­ten in den letzten Jahren eine gewis­se Zurück­hal­tung bei der Aufnah­me einer Ausbil­dung», sagte Rauch. Dadurch verzö­ge­re sich der dringend notwen­di­ge Zuwachs an Fachkräften.

Wirtschafts­mi­nis­te­rin Nicole Hoffmeis­ter-Kraut (CDU) sagte, Unter­neh­men und Beschäf­tig­te müssten sich auf eine mögli­che Rezes­si­on einstel­len. Auch wenn die Stimmung in der deutschen Wirtschaft schlech­ter werde, seien die Aussich­ten auf dem Stellen­markt noch immer sehr gut. Der Verband der Unter­neh­mer Baden-Württem­berg (UBW) verwies darauf, dass neben den hohen Rohstoff- und Energie­prei­sen sowie den Liefer­ket­ten­pro­ble­men der Arbeits­kräf­te­man­gel die Unter­neh­men stark belastete.