DUISBURG/KÖLN/FRANKFURT/MAIN(dpa) — Corona macht keine Pause an Weihnach­ten. Und so wurde auch an Heilig­abend vieler­orts geimpft — an außer­ge­wöhn­li­chen Orten, angescho­ben durch beson­de­re Aktionen.

In einem Hotel am Duisbur­ger Haupt­bahn­hof hat der Neuro­lo­ge Ahmad-Mujta­ba Mosta­kiem am Freitag einen 81-stündi­gen Corona-Impfma­ra­thon gestartet.

Dafür habe er rund 15 Mitar­bei­ter engagiert und mehre­re tausend Impfdo­sen verschie­de­ner Herstel­ler — auch Kinder­impf­stoff — bestellt, sagte der Arzt der Deutschen Presse-Agentur. Bereits am Morgen bilde­te sich eine Schlan­ge von rund 30 Impfwil­li­gen. Geimpft werden sollte im Drei-Schicht-Betrieb rund um die Uhr.

Zu Weihnach­ten träfen sich viele Famili­en. Wenn noch Ungeimpf­te dann zum Piks überre­det würden, könne man in seiner Impfstel­le gleich Nägel mit Köpfen machen — ohne Anmel­dung, sagte Mosta­kiem. Er bietet zusam­men mit seinem Team Impfun­gen durch­ge­hend bis zum 27. Dezem­ber um 18.00 Uhr an.

In den Kölner Dom zum Impfen

Auch im Kölner Dom haben sich an Heilig­abend zahlrei­che Menschen gegen Corona impfen lassen. Schon am Morgen gegen 8.30 Uhr bilde­te sich eine kleine Schlan­ge, die nach und nach immer länger wurde. «Wir gehen davon aus, dass wir vier- bis fünfhun­dert Impfdo­sen verab­rei­chen können. Das Inter­es­se und der Andrang sind sehr groß», sagte ein Domspre­cher der dpa am Mittag. «Die Menschen stehen schon um den halben Dom herum.».

Die Impfun­gen fanden aller­dings nicht im Kirchen­schiff statt, sondern im angren­zen­den Dreikö­ni­gen­saal. Das Impfen sei ein Zeichen der Nächs­ten­lie­be, sagte Dompropst Guido Assmann. «Indem wir uns impfen lassen, schüt­zen wir nicht nur uns selbst, sondern können auch Menschen­le­ben retten.» Damit passe die Impfak­ti­on wunder­bar zur Weihnachts­bot­schaft, sagte Assmann. Weihnach­ten sei auch ein guter Zeitpunkt, den Helfe­rin­nen und Helfern in der Corona-Pande­mie zu danken.

Gelös­te Stimmung im Frank­fur­ter Dom

Erst impfen, dann Besche­rung und Weihnach­ten feiern — nach diesem Motto gab es am Freitag auch in mehre­ren Städten Hessens Angebo­te, sich gegen Corona impfen zu lassen. Während etwa in Offen­bach und Kassel die Impfzen­tren auch an Heilig­abend für ein paar Stunden auf hatten, ließen sich im Frank­fur­ter Dom 120 Menschen impfen.

Zwei Impfteams waren dreiein­halb Stunden lang im Einsatz, sagte eine Spreche­rin der Stadt­kir­che. «Die Stimmung ist gelöst und fröhlich gewesen — für manchen war die heuti­ge Impfung ein ‘Geschenk Gottes’».