SCHWÄBISCH HALL (dpa) — Drei tote Senio­rin­nen, alle aus dersel­ben Region, alle Opfer von Gewalt. Die Polizei im Norden Württem­bergs schöpft Verdacht, ermit­telt, durch­sucht — und wird fündig.

Der gewalt­sa­me Tod mehre­rer Senio­rin­nen hat die Menschen in der Region Schwä­bisch Hall schwer verun­si­chert, nun scheint den Ermitt­lern ein Fahndungs­er­folg gelun­gen zu sein: Ein Mann wird nach Infor­ma­tio­nen der Deutschen Presse-Agentur verdäch­tigt, mehre­re Rentne­rin­nen getötet zu haben. Er soll festge­nom­men worden sein. Polizei und Staats­an­walt­schaft wollten sich am Mittwoch­vor­mit­tag in einer Presse­kon­fe­renz zu den Ermitt­lun­gen äußern. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung über die Festnah­me berichtet.

Die Gewalt­ta­ten hatten vor allem die älteren Menschen in der Region Schwä­bisch Hall schwer verun­si­chert. In der vergan­ge­nen Woche war eine 89 Jahre alte Frau in Michel­bach an der Bilz tot in ihrer Wohnung entdeckt worden. In diesem Zusam­men­hang hatte die Polizei auch den Tod einer 77-Jähri­gen im Dezem­ber vergan­ge­nen Jahres erneut überprüft. Die Leiche der Frau war in Schwä­bisch Hall in ihrer Wohnung gefun­den worden. Die Polizei geht davon aus, dass beide Frauen getötet wurden.

Ungeklärt war bis zuletzt auch der Tod einer 94 Jahre alten Senio­rin, deren Leiche im Oktober 2020 in Schwä­bisch Hall und ganz in der Nähe der Wohnung der toten 77-Jähri­gen gefun­den worden war. Auch hier geht die Polizei von einem Tötungs­de­likt aus. Im Septem­ber 2021 hatte die Staats­an­walt­schaft die Ermitt­lungs­ak­te zunächst geschlos­sen, weil es keine weite­ren Erkennt­nis­se gab.

Die Ermitt­ler hätten Paral­le­len in den drei Fällen ausge­macht und Verdacht geschöpft, weil die drei Opfer zum Beispiel ältere Frauen aus der gleichen Region gewesen und mittwochs getötet worden waren. Bis Diens­tag hatten sie die Ermitt­lun­gen und die Überprü­fung noch «Routi­ne» und «Automa­tis­mus» genannt.

Nach Angaben der «Stutt­gar­ter Zeitung» war am Diens­tag ein Wohnblock im Schwä­bisch Haller Stadt­teil Tullau­er Höhe durch­sucht worden. Dort liegen auch zwei der drei Tator­te. Rund ein Dutzend Zivil­be­am­te hatten demnach dort das Gebäu­de vor Passan­ten abgeschirmt und unter anderem in einem Müllcon­tai­ner Spuren gesichert.

Die «Stutt­gar­ter Zeitung» zitiert auch Zeugen, die nach eigener Aussa­ge einen Mann in Handschel­len gesehen hatten. Nach Angaben des Polizei­prä­si­di­ums Aalen steht der Einsatz in Zusam­men­hang mit der Sonder­kom­mis­si­on «Höhe», die in den drei Tötungs­de­lik­ten an Senio­rin­nen ermit­telt und auf nunmehr 75 Beamte aufge­stockt wurde.