FRIEDRICHSHAFEN (dpa) — Der Autozu­lie­fe­rer ZF hat erstmals mehr als 40 Milli­ar­den Euro umgesetzt. Der Konzern erziel­te im vergan­ge­nen Jahr 43,8 Milli­ar­den Euro und schaff­te damit einen Zuwachs von 14,3 Prozent, wie das Unter­neh­men mit Sitz in Fried­richs­ha­fen am Donners­tag mitteil­te. Der Gewinn nach Steuern lag bei 376 Millio­nen Euro — nach 783 Millio­nen im Jahr zuvor. «Auch wenn wir 2022 mit unserer Strate­gie weiter voran­ge­kom­men sind, können wir mit diesem Finanz­ergeb­nis nicht zufrie­den sein», sagte der ZF-Chef Holger Klein, der den Konzern seit Jahres­an­fang führt.

Die umsatz­stärks­te Region war Europa mit einem Anteil von 43 Prozent — gefolgt von den USA und Asien. Im China-Geschäft sieht der Konzern noch viel Potenzial.

Im vergan­ge­nen Jahr sei der höchs­te Auftrags­ein­gang in der Konzern­ge­schich­te verbucht worden, teilte das Unter­neh­men mit. Allein bei elektri­schen Antrie­ben seien es mehr als 30 Milli­ar­den Euro gewesen. Dies ermög­li­che ZF, den Wandel von klassi­schen Getrie­ben hin zu elektri­schen Antriebs­lö­sun­gen zu vollziehen.

Um unabhän­gi­ger vom rückläu­fi­gen Pkw-Geschäft zu werden, werde sich der Konzern stärker auf ertrags­star­ke Berei­che wie der Indus­trie­tech­nik und dem Nutzfahr­zeug­ge­schäft konzen­trie­ren, sagte Klein. Auch Kosten­dis­zi­plin sei mit Blick auf die Heraus­for­de­run­gen angesagt. Rohstoff­man­gel, Pande­mie-Nachwir­kun­gen, Krieg, Infla­ti­on und steigen­de Energie­prei­se: Das werde auch für ein heraus­for­dern­des Jahr 2023 sorgen. Der Konzern rechnet mit einem Umsatz­wachs­tum auf mehr als 45 Milli­ar­den Euro.

2022 hatte ZF weltweit rund 164.900 Mitar­bei­ter, was rund 7300 mehr waren als im Vorjahr. Die Mitar­bei­ter an den deutschen Stand­or­ten in Vollzeit erhal­ten laut Unter­neh­men eine betrieb­li­che Erfolgs­be­tei­li­gung von 800 Euro brutto. ZF ist an fast 190 Produk­ti­ons­stand­or­ten in 31 Ländern vertre­ten. Der Konzern gehört mehrheit­lich der Zeppe­lin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen.