STUTTGART (dpa/lsw) — Noch vor einigen Wochen war Impfstoff ein äußerst knappes Gut. Mittler­wei­le hat die Nachfra­ge nachge­las­sen. Baden-Württem­berg plant 450.000 Impfdo­sen Astra­ze­ne­ca an den Bund zurückzugeben.

Die baden-württem­ber­gi­sche Landes­re­gie­rung plant Restbe­stän­de des Astra­ze­ne­ca-Impfstof­fes an den Bund abzuge­ben. Wie ein Sprecher des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums mitteil­te, geht es dabei um 450.000 Dosen des Impfstoffs. Weite­re 4000 Dosen Astra­ze­ne­ca sollen entsorgt werden, weil sie Ende Juli ablau­fen. Wie es aus dem Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um dazu weiter­hin hieß, steht das Land grund­sätz­lich in engem Austausch mit den Impfzen­tren des Landes, um zu vermei­den, dass der vorhan­de­ne Stoff verfällt.

Bislang habe das Land noch keinen Impfstoff abgege­ben, teilte der Sprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Entschei­dung nun hänge mit der deutlich gesun­ke­nen Nachfra­ge zusam­men. Diese Entwick­lung sei zunächst beim Impfstoff von Astra­ze­ne­ca festge­stellt worden. Neben diesem Impfstoff könnten dem Minis­te­ri­ums­spre­cher zufol­ge in den kommen­den Monaten weite­re Dosen an den Bund zurück­ge­ge­ben werden, die womög­lich von anderen Herstel­lern stammen. Konkre­te Angaben konnte der Sprecher zunächst noch nicht machen. Entspre­chen­de Prüfun­gen seien noch nicht abgeschlossen.

Bei der Gesund­heits­mi­nis­ter­kon­fe­renz Mitte Juli sei beschlos­sen worden, dass der Verwurf von Impfstof­fen auf ein Minimum begrenzt werden muss. Bund und Länder würden mitein­an­der beraten, wie mit Impfstof­fen, die bereits an Impfzen­tren und Arztpra­xen ausge­lie­fert wurden, vor dem Hinter­grund pharma­zeu­tisch-techno­lo­gi­scher und recht­li­cher Frage­stel­lun­gen umgegan­gen werden kann. «Grund­sätz­lich sind Abgaben von Impfstof­fen an Dritt­staa­ten ausschließ­lich durch die Bundes­re­gie­rung möglich», hieß es.

Das Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um in Stutt­gart hat in diesem Zusam­men­hang darauf hinge­wie­sen, alle zugelas­se­nen Impfstof­fe seien hochwirk­sam und sicher. Das hetero­lo­ge Impfsche­ma mit einer Erstimp­fung von Astra­ze­ne­ca und einer Zweit­imp­fung mit einem mRNA-Impfstoff biete derzeit den besten verfüg­ba­ren Schutz gegen die Deltavariante.