STUTTGART (dpa) — Dass die Bayern die Baumärk­te ab Montag wieder öffnen, sorgt für Unmut im benach­bar­ten Baden-Württem­berg. Man sei irritiert angesichts der Kehrt­wen­de des bayeri­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Markus Söder (CSU), sagte Regie­rungs­spre­cher Rudi Hoogvliet am Diens­tag der dpa in Stutt­gart. «Bisher war er immer der harte Hund, jetzt fängt er an, eine Sache nach der anderen Sache zu öffnen», sagte Hoogvliet. «Ich weiß nicht, was das soll.»

In Baden-Württem­berg sei eine regulä­re Öffnung der Baumärk­te nicht vorge­se­hen. Es habe keine Abstim­mung Bayerns dazu gegeben, sagte der Sprecher auch mit Blick auf Shopping­tou­ris­ten, die nun mögli­cher­wei­se über die Landes­gren­ze fahren. Auch verste­he man nicht, warum Söder damit nicht auf die Minis­ter­prä­si­den­ten­kon­fe­renz kommen­de Woche gewar­tet habe. Man nehme den Beschluss zur Kennt­nis. Für die Öffnung von Blumen­lä­den ab Montag habe man noch Verständ­nis, da es sich um verderb­li­che Ware handle, sagte Hoogvliet. Aber: «Hammer und Farbe verder­ben nicht so schnell.»

Das bayeri­sche Kabinett beschloss am Diens­tag bei seiner Sitzung in München, dass die zur Eindäm­mung der Corona-Pande­mie vorüber­ge­hend geschlos­se­nen Baumärk­te vom kommen­den Montag an wieder regulär für Kunden öffnen dürfen.