INDEN/NEURATH (dpa) — Am Montag haben die letzten Aktivis­ten Lützer­ath verlas­sen. Der Protest geht derweil andern­orts weiter. In Inden und Neura­th beset­zen Aktivis­ten am Morgen Bagger und Gleise. In Köln blockie­ren sie den Verkehr.

Nach der Räumung von Lützer­ath haben Kohle-Gegner ihre Protes­te am Morgen an mehre­ren Orten in Nordrhein-Westfa­len fortge­setzt. Im Braun­koh­le­ta­ge­bau Inden wurde ein Schau­fel­rad­bag­ger besetzt, der darauf­hin die Arbeit einstel­len musste. Die Polizei Aachen sprach von etwa 20 betei­lig­ten Aktivis­ten, ein Sprecher des Energie­kon­zerns RWE von 30 bis 40.

In der Nähe von Rommers­kir­chen hat nach Polizei- und RWE-Angaben zudem eine Gruppe von etwa 20 Aktivis­ten Werks­bahn­schie­nen zum Kraft­werk Neura­th besetzt. Krawal­le habe es zunächst an keinem Stand­ort gegeben. «Hier fährt heute kein Kohle­zug. Wir stellen uns der Zerstö­rung mit unseren Körpern in den Weg», twitter­te das Bündnis «Ende Gelän­de» über einem Foto von Aktivis­ten in weißen Ganzkör­per­an­zü­gen auf Bahnglei­sen. «Klima­schutz bleibt Handarbeit!»

In Köln brach­ten festge­kleb­te Klima­ak­ti­vis­ten mit einer Blocka­de-Aktion den Berufs­ver­kehr massiv ins Stocken. Sie saßen quer auf einer Straße und hielten ein Banner hoch, das auf die Gruppie­rung Letzte Genera­ti­on hinwies. Dazu waren gelbe Kreuze zu sehen — die Protest-Symbo­le gegen den Abriss von Lützerath.

Die Polizei sperr­te nach eigenen Angaben Zufahr­ten und führte den Verkehr vorbei. Drei Perso­nen seien auf der Straße festge­klebt, drei seien bereits wegge­tra­gen worden, sagte eine Polizei­spre­che­rin am Morgen. Ein dpa-Fotograf berich­te­te von einem Stau und wüten­den Kommen­ta­ren von Autofah­rern in Richtung der Aktivisten.

Die Gruppie­rung Letzte Genera­ti­on twitter­te ein Foto aus Köln und erklär­te: «Die Kohle unter #Lützer­ath muss im Boden bleiben!»

Die Einsatz­kräf­te der Polizei richte­ten sich auf mehre­re sponta­ne, dezen­tra­le Aktio­nen ein. Das Aktions­bünd­nis «Lützer­ath Unräum­bar», zu dem auch Gruppen von Fridays For Future und Letzte Genera­ti­on gehören, hatte zuvor für heute zu einem gemein­sa­men Aktions­tag aufgerufen.