MÜNCHEN (dpa/lby) — Bayern will sich für flexi­ble­re Arbeits­zei­ten einset­zen und eine tägli­che Arbeits­zeit von mehr als zehn Stunden ermög­li­chen. «Wir müssen die Arbeits­zeit­ge­set­ze endlich an die Reali­tät der Lebens­wel­ten der Menschen anpas­sen», sagte Arbeits- und Sozial­mi­nis­te­rin Ulrike Scharf (CSU) der «Rheini­schen Post» (Mittwoch/Düsseldorf). «Wir brauchen mehr Flexi­bi­li­tät, um Familie mit Beruf verein­ba­ren zu können — das steigert auch die Beschäf­ti­gungs­quo­te. Ein erster wichti­ger Schritt ist es, für einzel­ne Arbeits­ta­ge in der Woche auf freiwil­li­ger Basis und unter Beach­tung des Arbeit­neh­mer­schut­zes Arbeits­zei­ten von mehr als zehn Stunden zu ermöglichen.»

Von diesem Mittwoch an beraten die Arbeits- und Sozial­mi­nis­ter der Länder in Perl im Saarland. Seit Jahren gibt es immer wieder Forde­run­gen von Unter­neh­men aber auch Partei­en wie der FDP, das Arbeits­zeit­ge­setz zu lockern. Bisher sind täglich maximal zehn Stunden Arbeits­zeit erlaubt.

Bayern begrün­det dem Bericht zufol­ge seine Forde­rung auch mit dem Fachkräf­te­man­gel in Touris­mus, Gastro­no­mie und am Bau. Firmen müssten das Perso­nal flexi­bler einset­zen können, um Angebo­te noch aufrecht­erhal­ten zu können.