Wer einen Herzin­farkt erlei­det, braucht umgehend ärztli­che Hilfe. Das gilt auch in Pande­mie­zei­ten. Angst vor Corona oder Klini­k­eng­päs­se sollten nicht daran hindern, die 112 zu wählen.

FRANKFURT/ MAIN (dpa/tmn) – Bei einem Herzin­farkt zählt jede Minute: Je mehr Zeit ohne Behand­lung verstreicht, desto mehr Herzmus­kel wird zerstört, warnt die Deutsche Herzstif­tung. Auch an den Feier­ta­gen und trotz der Corona-Pande­mie sollten Betrof­fe­ne daher sofort die 112 anrufen und auf den Herzin­farkt-Verdacht hinweisen.

Dann nämlich wird ein Rettungs­wa­gen mit Notarzt geschickt. Dieser ist so wichtig, weil der Herzin­farkt jeder­zeit in das lebens­be­droh­li­che Herzkam­mer­flim­mern überge­hen kann. Die Herzstif­tung befürch­tet: Viele Menschen scheu­en derzeit den Notruf — aus Angst vor einer Anste­ckung mit Covid-19 oder aus Sorge, dass die Klini­ken überfüllt sein könnten.

Herzin­farkt und andere Herznot­fäl­le wie lebens­be­droh­li­che Herzrhyth­mus­stö­run­gen seien aber keine aufschieb­ba­ren Krank­heits­fäl­le, warnen die Medizi­ner. Auch während der zweiten Corona-Welle und an den Feier­ta­gen stünden die Rettungs­dienst­leit­stel­len, Herznot­fall­am­bu­lan­zen und Notauf­nah­men der Klini­ken rund um die Uhr bereit.

Ein typisches Herzin­farkt-Symptom sind plötz­lich einset­zen­de, starke, brennen­de und drücken­de Schmer­zen, die länger als fünf Minuten anhal­ten und sich bei Ruhe nicht bessern. Meist treten sie im Brust­korb auf, manch­mal auch nur im Rücken zwischen den Schul­ter­blät­tern oder im Oberbauch. Sie können in Arm, Hals oder Kiefer ausstrah­len. Weite­re Alarm­zei­chen sind ein Engege­fühl in der Brust, Atemnot, Übelkeit, kalter Schweiß, Unruhe, Angst und Blässe.