ISNY/LINDAU — Ein Maisfeld kann Einnah­men sichern, eine Blumen­wie­se die Zukunft – das wissen auch Landwir­te wie Klaus Halder in Isny und Matthi­as Rogg in Lindau. Vor zwei Jahren hat Klaus Halder mit Bernd Böck das Projekt „Unsere Bienen­wie­se“ gestar­tet, im letzten Jahr hat sich das regio­na­le Unter­neh­men „Lisas Bio-Kessel­chips“ in Amtzell angeschlos­sen, in diesem Jahr geht es noch weiter aufwärts in Sachen Biodiversität. 

Wo Honig­bie­nen, Wildbie­nen, Schweb­flie­gen, Käfer und Insek­ten ein reich­hal­ti­ges Nahrungs­an­ge­bot anstel­le von Mais finden, ist die Zukunft gesichert. Das sieht auch Matthi­as Rogg so. Er betreibt mit seinen Eltern den Bauern- und Ferien­hof Rogg mit Hofla­den im Lindau­er Stadt­teil Oberreit­nau – und weiß sehr wohl, wie eng der Ertrag seiner Obstbäu­me von der Vielfalt von Bienen und Insek­ten abhängt. Deshalb verwan­delt auch er in diesem Jahr eines seiner Maisfel­der in eine Bienen- und Insektenwiese.

Mehr als 400 Privat­per­so­nen, Firmen und Verei­ne haben 2021 eine Paten­schaft für die Natur übernom­men: Mit fünf Euro Einsatz wandel­ten sie einen Quadrat­me­ter Mais in eine blüten- und nährstoff­rei­che Insek­ten­wie­se in Isny um. Klaus Halder stock­te die Blühflä­che auf insge­samt 20.000 Quadrat­me­ter auf. Und mit dem Reinerlös aus den Paten­schaf­ten konnten 10.000 Euro an das Kinder­hos­piz Allgäu und je 1.500 Euro an die Welthun­ger­hil­fe und ein Klima­schutz­pro­jekt gespen­det werden. 2022 wurde der Reinerlös zur Unter­stüt­zung ukrai­ni­scher Famili­en im Allgäu eingesetzt. 

Dank der Initia­ti­ve von Lisas Bio-Kessel­chips in Amtzell konnte im letzten Jahr in Isny ein weite­res Maisfeld in eine Wildblu­men­wie­se umgewan­delt werden. Das brach­te sogar einen zusätz­li­chen Umwelt­ef­fekt: Die im Herbst abgemäh­te Wiese erzeug­te in der Biogas­an­la­ge gut 18.000 kWh Strom – so viel wie sieben dreiköp­fi­ge Haushal­te in einem ganzen Jahr verbrauchen. 

Jetzt suchen Klaus Halder und Familie Rogg gemein­sam Umwelt­pa­ten für das neue Jahr. Mit 5 Euro kann jeder dabei sein, egal wo er wohnt. Für je 5 Euro wird jeweils ein Quadrat­me­ter Bienen­wie­se anstel­le von Mais angebaut – in Isny oder in Lindau, das können Pate oder Patin selbst aussuchen.

Klaus Halder startet mit einem schma­len Blühstrei­fen an der L318 in Isny, der dann durch die Paten­schaf­ten aus dem Crowd­fun­ding aufge­stockt wird. Je mehr Perso­nen, Verei­ne, Schulen, Firmen oder Organi­sa­tio­nen eine Paten­schaft überneh­men, desto größer wird das Insektenparadies. 

Und weil es besser ist, mehre­re kleine Blumen­wie­se in der Region zu vertei­len, als eine große Fläche anzule­gen, kommen weite­re Wiesen­flä­chen dazu: Familie Rogg will mithil­fe von Blühpa­ten einen Maisacker bei Lindau in eine Bienen­wie­se verwan­deln. Lisas Bio-Kessel­chips wird am Firmen­ge­län­de in Amtzell eine weite­re bunt blühen­de Insek­ten­wie­se anlegen. 

Nur fünf Euro koste­te die „Blühpa­ten­schaft“ für einen Quadrat­me­ter Bienen­wie­se. Von den fünf Euro gehen, das versi­chern die Initia­to­ren, nach Abzug der Kosten für Saatgut, Pflege und Marke­ting wieder mindes­tens zwei Euro an das Kinder­hos­piz Allgäu und ein Projekt für hungern­de Menschen. 

Offizi­el­ler Start der Aktion „Unsere Bienen­wie­se 2023“ ist am 1. April 2023. Auf der Inter­net­sei­te www.unsere-bienenwiese.de kann jeder seine Blühpa­ten­schaft direkt buchen, online bezah­len und sogar festle­gen, wohin der Spenden­an­teil seiner Blumen­in­ves­ti­ti­on fließen soll.