STUTTGART (dpa/lsw) — Die angekün­dig­ten 500 zusätz­li­chen Lehrer­stel­len für die Schulen reichen nach Ansicht der Philo­lo­gen­ver­bands bei weitem nicht aus, um angesichts des starken Perso­nal­man­gels den Bedarf zu decken. «Allein für die Beschu­lung der 18.000 bis 30.000 ukrai­ni­schen Kinder und Jugend­li­chen sind 1200 bis 2000 zusätz­li­che Stellen nötig», sagte der Vorsit­zen­de des Philo­lo­gen­ver­bands Baden-Württem­berg, Ralf Scholl, am Donners­tag in Stuttgart.

Die Spitzen der Koali­ti­on hatten sich zu Wochen­be­ginn auf die Schaf­fung von insge­samt knapp 1700 neuen Stellen im Haushalt 2023/2024 verstän­digt. Für den Bereich Bildung soll es 700 neue Stellen geben, darun­ter 500 für neue Lehrkräfte.

Die Lehrer­ver­sor­gung habe sich in allen Schul­ar­ten im Vergleich zum vergan­ge­nen Schul­jahr noch einmal massiv verschlech­tert, kriti­sier­te Scholl zudem und zeich­ne­te ein düste­res Bild zum Schul­be­ginn am kommen­den Montag: «Sämtli­che Reser­ven sind bereits zum Schul­jah­res­be­ginn aktiviert. Die Lücken konnten nicht alle geschlos­sen werden, die Vertre­tungs­lis­ten sind weitge­hend leer.» Angesichts der abseh­ba­ren Corona-Infek­tio­nen sei mit sehr hohen Kranken­stän­den zu rechnen. «Da es keine Vertre­tungs­kräf­te gibt, wird dies zu massi­ven Unter­richts­aus­fäl­len führen», warnte Scholl.