ILLERKIRCHBERG (dpa/lsw) — Eine Woche nach dem Gewalt­ver­bre­chen an zwei Mädchen in Iller­kirch­berg nahe Ulm sucht die betrof­fe­ne Gemein­de aus Sicht ihres Bürger­meis­ters noch den richti­gen Umgang mit der Tat und ihren Folgen. «Es ist zum jetzi­gen Zeitpunkt noch zu früh, um sagen zu können, was der richti­ge Weg ist», sagte Markus Häußler der «Südwest Presse» (Samstag) und der «Schwä­bi­schen Post» (Montag). Es habe ein erstes Treffen in der Kirche gegeben, um sich in einem geschütz­ten Rahmen austau­schen zu können. «Das ist ja das Wichti­ge, dass man einfach darüber spricht und dass es eben nicht instru­men­ta­li­siert wird. Dass einfach ein sachli­cher, stiller Austausch möglich ist», sagte der Bürgermeister.

Die Folgen für die Kommu­ne seien aber weiter immens: «Die Gemein­de steht nach wie vor unter Schock», sagte Häußler. «Das öffent­li­che Leben steht still.»

Am 5. Dezem­ber soll ein Mann aus Eritrea zwei Mädchen auf dem Weg zur Schule in Iller­kirch­berg angegrif­fen und so schwer verletzt haben, dass eine 14-Jähri­ge starb. Das zweite Mädchen, 13 Jahre alt, wurde vermut­lich mit einem Messer schwer verletzt. Gegen den 27 Jahre alten Verdäch­ti­gen wurde Haftbe­fehl wegen Mordes und versuch­ten Mordes erlas­sen. Er sei laut Staats­an­walt­schaft in einem Justiz­voll­zugs­kran­ken­haus und schwei­ge zu den Vorwürfen.

Die überwie­gen­de Zahl der Menschen in Iller­kirch­berg sei gegen General­ver­dacht und Gewalt, sagte Häußler zudem. «Es war der Täter und dieser Täter muss mit aller Konse­quenz bestraft werden.»