STUTTGART (dpa) — Rund 15.000 Menschen hatten sich am Karsams­tag größten­teils ohne Masken und Mindest­ab­stand in Stutt­gart versam­melt. Nun vertei­digt der Bürger­meis­ter die Haltung der Stadt.

Nach massen­haf­ten Verstö­ßen gegen die Corona-Aufla­gen bei einer «Querdenker»-Großdemonstration vertei­digt Stutt­garts Oberbür­ger­meis­ter Frank Nopper (CDU) die Entschei­dung, die Demo zu genehmigen.

«Die Stadt hätte die Versamm­lung nicht verbie­ten dürfen. Es gab vor der Versamm­lung auf der Grund­la­ge der Anmel­dun­gen überhaupt keinen recht­lich begründ­ba­ren Ansatz, ein Versamm­lungs­ver­bot auszu­spre­chen», sagte er im Inter­view mit der «Stutt­gar­ter Zeitung» und den «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» (Diens­tag). Rund 15.000 Menschen hatten sich am Karsams­tag größten­teils ohne Masken und Mindest­ab­stand versam­melt und die Stadt in große Erklä­rungs­not gebracht.

Die gegen­tei­li­ge Rechts­auf­fas­sung des Sozial­mi­nis­te­ri­ums sei nicht nachvoll­zieh­bar, meinte Nopper. «Das Minis­te­ri­um hätte uns im Übrigen ja anwei­sen können, die Demo zu verbie­ten. Das ist nicht erfolgt. Sie hätten auf den Infek­ti­ons­schutz verwei­sen können.» Die Versamm­lungs­frei­heit sei ein hohes Gut. Darüber könne man sich nicht einfach hinweg­set­zen. Die Demo-Anmel­der hätten zugesagt, dass sie die Coronabe­schrän­kun­gen einhal­ten würden. Anmel­der Micha­el Ballweg habe dies bei frühe­ren Versamm­lun­gen im Wesent­li­chen getan. «Hinter­her ist man immer schlau­er. Aus der Perspek­ti­ve der vergan­ge­nen Woche hat sich jeden­falls keine Verbots­la­ge abgezeich­net», so Nopper.

Nopper beton­te, man habe sich zuvor mit der Polizei abgestimmt. «Alles fand in engem Einver­neh­men statt.» Und: «Die Polizei hat gesagt: Wenn die Demo verbo­ten wird, haben wir es noch schwerer.»