TETTNANG — Marian­ne Dimmler ist die ältes­te Tettnan­ge­rin. Am 27. Febru­ar gratu­lier­te Bürger­meis­te­rin Regine Rist der noch immer lebens­fro­hen Frau zum 103. Geburtstag.

Als Marian­ne Dimmler das Licht der Welt erblick­te, sah Tettang noch völlig anders aus als heute. Autos waren eine Selten­heit und auch sonst war das Lebens­tem­po noch etwas gemäch­li­cher als heute. Viel zu tun gab es aber auch damals schon. Dimmler, eine gebore­ne Müller, wurde in eine Landwirt­schaft hinein­ge­bo­ren. Als ältes­te Tochter musste sie von jungen Beinen an kräftig mit anpacken.

Auch später in der eigenen Familie mit sechs Kindern war die Arbeit allge­gen­wär­tig. Eine Last war Marian­ne Dimmler das tägli­che Tun aber nie. Ihre große Leiden­schaft war das Singen im Kirchen­chor, auf die Proben freute sie sich jede Woche. Auch die Garten­ar­beit ging der Blumen­lieb­ha­be­rin leicht von der Hand. 

Jahrzehn­te­lang in St. Gallus aktiv

Der grüne Daumen kam ihr auch bei ihrer Arbeit in der Kirchen­ge­mein­de St. Gallus zugute. Bereits mit 14 Jahren unter­stütz­te sie ihren Vater in seiner Tätig­keit als Mesner. Als 1952 ihr Mann Franz das Amt des Schwie­ger­va­ters übernahm, half sie tatkräf­tig mit, sorgte für den Blumen­schmuck und für Sauber­keit im Kirchen­schiff. Später, nach dem Herzin­farkt ihres Mannes im Jahr 1984, übernahm sie selbst die Mesner­diens­te. Dazu gehör­te u. a. das Kirchen­läu­ten, das Waschen und Bügeln der Kirchen­wä­sche, der Bluemen­schmuck, die Organi­sa­ti­on von Taufen, Beerdi­gun­gen etc. sowie die Bewirt­schaf­tung der Kirchengrundstücke.

Tettnangs ältes­te Bürge­rin lebt nach wie vor in ihrem Zuhau­se. Dort wird sie von einer Pflege­kraft und ihren Kindern umsorgt. Bürger­meis­te­rin Regine Rist überbrach­te dem Geburts­tags­kind nicht nur die herzli­chen Glück­wün­sche der Stadt Tettnang, sondern auch einen großen Blumen­gruß. „Es ist bemer­kens­wert, was Frau Dimmler in ihrem Leben alles für unsere Gemein­schaft geleis­tet hat. Sie hatte immer ein offenes Herz und Haus für alle“, bedank­te sie sich bei der 103-Jährigen. 

Angespro­chen auf das Rezept ihres hohen Alters, sagte Dimmler: „Es ist wichtig, stets die Ruhe zu bewah­ren und die Arbeit nicht als Last zu sehen.“