BERLIN (dpa) — Die Fähig­keit, fließend zu lesen, entschei­de über den Bildungs- und damit auch Lebens­weg, sagt Bildungs­mi­nis­te­rin Stark-Watzin­ger. Sie sorgt sich um Ergeb­nis­se des deutsch­land­wei­ten IQB-Bildungstrends.

Bundes­bil­dungs­mi­nis­te­rin Betti­na Stark-Watzin­ger hat angesichts schwa­cher Lesekom­pe­ten­zen vieler Grund­schü­ler zum Vorle­sen aufgerufen.

«Indem wir Kindern vorle­sen, unter­stüt­zen wir ihre schuli­sche und persön­li­che Entwick­lung und leisten einen wertvol­len Beitrag, um Chancen- und Bildungs­ge­rech­tig­keit in Deutsch­land zu verwirk­li­chen», sagte die FDP-Politi­ke­rin der Deutschen Presse-Agentur anläss­lich des bundes­wei­ten Vorle­se­ta­ges an diesem Freitag.

Der IQB-Bildungs­trend — ein regel­mä­ßi­ger deutsch­land­wei­ter Test bei Viert­kläss­lern in Deutsch­land — hatte kürzlich gezeigt, dass diese zuneh­mend Mathe- und Deutsch­pro­ble­me haben und im Zehn-Jahres-Vergleich in ihren Kompe­ten­zen deutlich zurück­ge­fal­len sind. Beim Lesen, Zuhören und in Mathe­ma­tik erreich­te etwa jeder Fünfte nicht die Mindeststandards.

Lesen entschei­det über weite­ren Bildungsweg

«Uns muss bewusst sein, dass es dabei um eine funda­men­ta­le Frage geht: Insbe­son­de­re die Fähig­keit, fließend zu lesen, entschei­det wie keine andere Grund­fer­tig­keit über den gesam­ten weite­ren Bildungs- und damit auch Lebens­weg. Hier müssen wir dringend eine Trend­wen­de errei­chen», sagte Stark-Watzinger.

Der Vorle­se­tag ist eine Initia­ti­ve, an der die Wochen­zei­tung «Die Zeit», die Stiftung Lesen und die Deutsche Bahn Stiftung betei­ligt sind. Seit 2004 soll damit jährlich im Novem­ber ein Zeichen für die Bedeu­tung des Vorle­sens gesetzt werden.