PEKING (dpa) — Es ist mittler­wei­le das dritte Neujahrs­fest, das das Corona­vi­rus den Chine­sen vermas­selt. Nach dem Mondka­len­der beginnt das Jahr des Tigers. Er soll alles Böse vertrei­ben können.

Chine­sen in aller Welt haben in der Nacht auf Diens­tag (17.00 Uhr MEZ) nach dem tradi­tio­nel­len Mondka­len­der das neue Jahr begrüßt. Auf das Jahr des Ochsen folgt nun das Jahr des Tigers.

Das dritte der zwölf Tierkreis­zei­chen steht in der chine­si­schen Mytho­lo­gie unter anderem für Energie und Tatendrang.

Viele Chine­sen feier­ten den Start ins neue Jahr beim gemein­sa­men Abend­essen mit der Familie, während im Fernse­hen die tradi­tio­nel­le Neujahrs­ga­la angeschaut wird. Oftmals werden dazu Jiaozi, gefüll­te Teigta­schen, serviert.

Das diesjäh­ri­ge Fest findet nur wenige Tage vor Beginn der Olympi­schen Winter­spie­le in Peking statt. Das Staats­fern­se­hen berich­te­te am Montag­abend bereits vom Festessen im Olympi­schen Dorf, welches in tradi­tio­nel­lem Rot dekoriert wurde.

Verschärf­te Reisebeschränkungen

Doch trotz der feier­li­chen Stimmung steht der Beginn ins neue Jahr in der Volks­re­pu­blik China erneut im Zeichen der Pande­mie. Viele Chine­sen können aufgrund der zuletzt verschärf­ten Reise­be­schrän­kun­gen nicht ihre Verwand­ten besuchen. Das Trans­port­mi­nis­te­ri­um in Peking geht für die fünfwö­chi­ge Neujahrs­sai­son von insge­samt bis zu 1,18 Milli­ar­den Reisen aus. Das wären zwar über ein Drittel mehr als noch im letzten Jahr, jedoch deutlich weniger als die knapp drei Milli­ar­den Reisen im Frühjahr 2019.

Es ist mittler­wei­le das dritte Neujahrs­fest, das das Virus den Chine­sen vermas­selt. Die ersten Corona-Fälle waren im Dezem­ber 2019 in der zentral­chi­ne­si­schen Metro­po­le Wuhan ausge­bro­chen. Nach einem als unzurei­chend kriti­sier­ten Umgang mit der neuen Atemwegs­er­kran­kung griff China kurz vor dem Neujahrs­fest Ende Januar 2020 hart durch und riegel­te mehr als 50 Millio­nen Menschen in Wuhan und umlie­gen­den Städten von der Außen­welt ab.

Mit Ausgangs­sper­ren, Massen­tests, Quaran­tä­ne, Kontakt­ver­fol­gung und strik­ten Einrei­se­be­schrän­kun­gen hat das bevöl­ke­rungs­reichs­te Land das Virus seit dem Frühsom­mer 2020 weitge­hend unter Kontrol­le gebracht. Doch zuletzt hat die Sorge vor der hochin­fek­tiö­sen Omikron-Varian­te die Alarm­be­reit­schaft der Behör­den verschärft. In der Haupt­stadt Peking, in der für Sonntag nur mehr drei Infek­tio­nen regis­triert wurden, sind derzeit mehre­re Wohnsied­lun­gen mit Zehntau­sen­den Menschen vollstän­dig abgeriegelt.