Eigent­lich beginnt für die Narren im Südwes­ten am 6. Januar offizi­ell die fünfte Jahres­zeit. Doch in dieser Saison ist alles anders.

Kein Masken abstau­ben, kein Karbat­schen schwin­gen: Am Dreikö­nigs­tag (6. Januar) beginnt im Südwes­ten zwar wieder die schwä­bisch-aleman­ni­sche Fastnacht. Doch der coronabe­ding­te Lockdown macht den Narren einen Strich durch die Rechnung. «Es wird eine ruhige Fasnet», hieß es von der Verei­ni­gung Schwä­bisch-Aleman­ni­scher Narren­zünf­te (VSNA). Veran­stal­tun­gen seien angesichts der aktuel­len Lage nicht geplant. Es könne kleine­re Online-Aktio­nen geben — so wie bereits am 11.11..

Norma­ler­wei­se stimmen sich die Zünfte im Land um diese Zeit auf unter­schied­li­che Weise auf die fünfte Jahres­zeit ein: Viele «Mäsch­ger­le» starten beispiels­wei­se mit dem Abstau­ben der Masken und des Narren­ge­wan­des. Am 6. Januar dürfen sie ihr «Häs» das erste Mal wieder öffent­lich tragen. Andern­orts gibt es das obliga­to­ri­sche Ausru­fen der Fastnacht oder das Einschnel­len, bei dem lange Peitschen knallen, die Karbat­schen genannt werden. Bälle, Umzüge und andere Versamm­lun­gen würden eigent­lich bis zum Ascher­mitt­woch (17. Febru­ar) folgen.

Im Herbst hatten die Narren sich noch auf kleine­re Veran­stal­tun­gen und Umzüge unter Hygie­ne- und Abstands­re­geln geeinigt. Doch die steigen­den Infek­ti­ons­zah­len hatten auch diese Pläne durch­kreuzt. Man wolle nun sehen, wie es nach dem 10. Januar weiter­ge­he, sagte ein VSNA-Sprecher. Bis dahin gelten die aktuel­len Einschrän­kun­gen im öffent­li­chen Leben.

Die Fastnacht im Südwes­ten ist vorwie­gend tradi­tio­nell geprägt. Die Narren verkör­pern meist Figuren aus der Dorf- und Stadt­ge­schich­te sowie Fabel­we­sen und Tiere. Zum «Häs» tragen sie oft kunst­voll geschnitz­te Masken. An einigen Orten sind aber auch Einflüs­se des rheini­schen Karne­vals spürbar — mit Figuren wie Prinz und Prinzes­sin oder Tanzgarde.