FRANKFURT/MAIN (dpa) — Angesichts der Konjunk­tur­er­ho­lung von der Corona-Krise bleiben die Börsia­ner optimis­tisch. Der Deutsche Aktien­in­dex Dax erobert bereits die dritte Tausen­der­mar­ke in diesem Jahr.

Beflü­gelt von guten Unter­neh­mens­bi­lan­zen hat der Dax am Freitag erstmals die Marke von 16.000 Punkten geknackt.

Der deutsche Leitin­dex stieg zuletzt auf einen Höchst­wert von 16.003,79 Punkten. Erst Ende März hatte der Dax erstma­lig die Marke von 15.000 Punkten überschrit­ten, am 7. Januar hatte er die Hürde von 14.000 Punkten genom­men. Seit Jahres­be­ginn hat das Börsen­ba­ro­me­ter damit mehr als 16 Prozent hinzugewonnen.

In den vergan­ge­nen Wochen kamen aus zahlrei­chen Branchen positi­ve Konjunk­tur­si­gna­le, und es mehrten sich Anzei­chen für eine globa­le Wirtschafts­er­ho­lung. Quartals­bi­lan­zen vieler Unter­neh­men wiesen zuletzt zumeist steigen­de Umsät­ze und Gewin­ne aus, die Zahl der Arbeits­lo­sen in Indus­trie­staa­ten sinkt wieder. Rücken­wind gab es zuletzt auch von den am Mittwoch veröf­fent­lich­ten US-Infla­ti­ons­da­ten. Sorgen berei­ten aber weiter­hin Liefer­eng­päs­se bei Rohstof­fen, fehlen­der Nachschub etwa bei Compu­ter­chips und nicht zuletzt die Ausbrei­tung der Delta-Varian­te des Coronavirus.

Unter­stützt wird der Aufwärts­trend an den Börsen von dem nach wie vor sehr niedri­gen Zinsni­veau und umfang­rei­chen Anlei­he­käu­fen der Noten­ban­ken. Obwohl die Infla­ti­ons­ra­ten zuletzt in Europa und den USA deutlich gestie­gen sind, wollen die Zentral­ban­ken vorerst nicht von ihrem Kurs des billi­gen Geldes abgehen.

Die Sorgen der Anleger vor einer noch stärker steigen­den US-Infla­ti­on hatten sich in dieser Woche nicht bestä­tigt. Zwar war die Teuerung in den USA im Juli mit 5,4 Prozent im Jahres­ver­gleich weiter­hin hoch, sie hat sich aber nicht beschleu­nigt. In Deutsch­land lag die Jahres­teue­rungs­ra­te im Juli bei 3,8 Prozent.

Ein anhal­tend sehr hohes Infla­ti­ons­ni­veau in den USA könnte die Speku­la­ti­on auf einen Ausstieg der US-Noten­bank Fed aus ihrer extrem locke­ren Geldpo­li­tik verstär­ken. Dies kann sich nachtei­lig für den Aktien­markt auswir­ken, weil andere Anlage­klas­sen dann wieder attrak­ti­ver werden.