Tippen, klicken und krumm sitzen. Dieser Dreiklang bestimmt den Homeof­fice-Alltag vieler Menschen — zum Leidwe­sen ihrer Hände. Dabei ist es gar nicht so schwer, diese zu entlasten.

BERLIN (dpa/tmn) — Wer viel am Schreib­tisch arbei­tet, hat häufig mit Schmer­zen in den Händen oder Handge­len­ken zu tun. Die Corona-Pande­mie forciert nach Einschät­zung des Ortho­pä­den Micha­el Lehnert diese Proble­me, weil viele Menschen im Homeof­fice unter schlech­ten Bedin­gun­gen arbeiten.

«Kaum einer hat zu Hause den optima­len Schreib­tisch und Stuhl mit der perfek­ten Sitzhö­he, ein gutes Mouse­pad und eine gute Tasta­tur», sagt der Autor des Buches «Hände gut, alles gut». Wer nicht ergono­misch arbei­ten könne, belas­te seine Hände oft mehr als nötig.

Regel­mä­ßi­ge Pausen vom Tippen

Umso wichti­ger ist es, regel­mä­ßi­ge Pausen zu machen, um die Hände aus der ständi­gen Tipp-Positi­on rauszu­brin­gen, rät Lehnert. Da würden schon fünf Minuten pro Stunde reichen, in denen man die Finger richtig durch­streckt und die Unter­ar­me dehnt. Eine gute Übung ist es auch, die Maus mal mit rechts und mal mit links zu bedie­nen. Das sei wunder­bar als Entlas­tung für die Hand und forde­re auch den Kopf, so Lehnert.

Wer es sich leisten kann, sollte ruhig immer mal die PC-Maus wechseln. Neben der klassi­schen Maus gibt es zum Beispiel auch Verti­kal­mäu­se oder sogenann­te Track­ball-Mäuse. Wechselt man hier regel­mä­ßig durch, beugt das womög­lich einer Zwangs­hal­tung vor.

Handab­la­gen sind nützlich

Als nützlich bewer­tet der Exper­te Handab­la­gen, die man vor die Tasta­tur legt. Diese auch als Handge­lenks­kis­sen bezeich­ne­ten Helfer entlas­ten vor allem die Handwur­zel und beugen dem Karpal­tun­nel­syn­drom vor, bei dem der Mittel­nerv der Hand gequetscht wird, was zu Kribbeln und Taubheits­ge­füh­len in den Fingern führen kann.

Zum Ausgleich der Schreib­tisch­ar­beit und zur Entlas­tung der Hände ist fast jeder Sport geeig­net. Beson­ders gut findet Lehnert aber Yoga, weil dabei nicht nur die Hände in eine «starke Dehnungs­po­si­ti­on» gebracht werden, sondern der gesam­te Oberkör­per geöff­net wird.