WIESBADEN (dpa) — Im Jahr 2022 wurden bei 8260 Unfäl­len mit E‑Scootern Menschen verletzt — 67 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Vor allem die falsche Benut­zung der Fahrbahn und Alkohol spiel­ten eine Rolle.

Die Zahl der Unfäl­le mit E‑Scootern ist im vergan­ge­nen Jahr deutlich gestie­gen. Bei 8260 Unfäl­len mit den kleinen elektro­be­trie­be­nen Rollern seien Menschen zu Schaden gekom­men, das bedeu­te einen Anstieg um 67 Prozent, teilte das Statis­ti­sche Bundes­amt am Mittwoch in Wiesba­den unter Berufung auf vorläu­fi­ge Zahlen mit. Den deutli­chen Anstieg führte die Behör­de auf die steigen­de Zahl von E‑Scootern zurück. Elf Menschen seien ums Leben gekom­men, im Vorjahr seien es fünf gewesen.

1234 Menschen wurden bei E‑Scoo­ter-Unfäl­len im Jahr 2022 schwer verletzt, 7651 leicht. Mehr als 80 Prozent der Verun­glück­ten waren den Angaben zufol­ge selbst mit dem E‑Scooter unter­wegs, darun­ter auch 10 der 11 Getöte­ten. Bei rund 36 Prozent der Unfäl­le mit Perso­nen­scha­den gab es keinen Unfallgegner.

Häufigs­te Ursachen waren die falsche Benut­zung der Fahrbahn sowie Alkohol: In 18,6 Prozent der Fälle wurden die Fahrbahn oder Gehwe­ge vorschrifts­wid­rig benutzt, in 18,0 Prozent waren die Fahrer alkoho­li­siert und in 7,2 Prozent zu schnell unter­wegs. Insge­samt lege die Polizei den Fahre­rin­nen und Fahrern in 8497 Fällen Fehlver­hal­ten zur Last — hiervon könnten auch mehre­re bei einem Unfall zusam­men kommen, erklär­te das Bundes­amt. Die Behör­de zählte Unfäl­le nicht mit, die von unacht­sam abgestell­ten E‑Scootern verur­sacht wurden.

Vor allem junge Leute nutzen E‑Scooter

Die Scooter flitzen weiter haupt­säch­lich in größe­ren Städten umher. Knapp 65 Prozent der Unfäl­le mit Perso­nen­schä­den wurden den Angaben zufol­ge in Städten mit mindes­tens 100.000 Einwoh­ne­rin­nen und Einwoh­nern regis­triert. 40,2 Prozent der Fahre­rin­nen und Fahrer waren jünger als 25 Jahre.

Im gesam­ten Unfall­auf­kom­men spiel­ten die E‑Scooter aller­dings eine gerin­ge Rolle. An 2,9 Prozent der im vergan­ge­nen Jahr insge­samt in Deutsch­land regis­trier­ten 288.000 Verkehrs­un­fäl­len mit Perso­nen­scha­den seien E‑Scoo­ter-Fahrer oder ‑Fahre­rin­nen betei­ligt gewesen. 2021 sei der Anteil mit 2,1 Prozent noch etwas gerin­ger gewesen, erklär­te die Behörde.