BERN/WIEN/DEN HAAG (dpa) — Ungeimpf­te in Restau­rants, Kinos und Theatern — und wohl bald auch keine Masken­pflicht mehr: In mehre­ren Staaten rings um Deutsch­land wird gelockert — abfla­chen­der Omikron-Welle sei Dank.

Angesichts sinken­der Corona-Zahlen lockern weite­re europäi­sche Staaten ihre Corona-Beschrän­kun­gen. So hebt etwa die Schweiz die Schutz­maß­nah­men weitge­hend auf.

Noch diese Woche sollen Zutritts­be­schrän­kun­gen für Ungeimpf­te in Restau­rants, Freizeit- und Kultur­be­trie­ben oder bei Veran­stal­tun­gen fallen, wie die Regie­rung in Bern schon angekün­digt hat. Und an diesem Mittwoch entschei­det sie endgül­tig, ob zusätz­lich alle anderen Maßnah­men beendet werden. Möglich ist aber, dass etwa in Bussen und Bahnen die Masken­pflicht bestehen bleibt.

Auch die Nieder­lan­de heben die meisten Corona-Maßnah­men auf. Zunächst dürfen ab Freitag Fußball­sta­di­en, Theater, Kinos und Gaststät­ten wieder fast unein­ge­schränkt Besucher empfan­gen — und auch wieder bis 1.00 Uhr geöff­net sein, statt wie bisher 22.00 Uhr. «Das Land wird wieder geöff­net», sagte Gesund­heits­mi­nis­ter Ernst Kuipers am Diens­tag­abend in Den Haag. Angesichts zurück­ge­hen­der Infek­ti­ons­zah­len gebe es Grund für Optimis­mus. Er rief aber auch auf, weiter vorsich­tig zu sein.

Keine Masken-Pflicht in den Niederlanden

Am 25. Febru­ar folgt dann in den Nieder­lan­den der voraus­sicht­lich letzte Schritt: Dann werde die Masken-Pflicht abgeschafft und auch der Corona-Pass, hieß es. Mit dem Pass müssen Besucher von Gaststät­ten, Kultur und Sport zurzeit noch nachwei­sen, dass sie getes­tet, geimpft oder genesen sind. Für Großver­an­stal­tun­gen in Innen­räu­men wie Festi­vals soll künftig eine Testpflicht gelten. Nur im öffent­li­chen Nahver­kehr und in Flugzeu­gen soll noch die Masken­pflicht gelten.

Hinter­grund ist, dass in den vergan­ge­nen Wochen der Druck von Bürgern und Unter­neh­mern auf die Regie­rung zugenom­men hatte, die Maßnah­men aufzu­he­ben. Auch Exper­ten halten das nun für vertretbar.

Auch Öster­reich will das Tempo bei den Corona-Locke­run­gen erhöhen. Darüber beraten an diesem Mittwoch Regie­rung und Minis­ter­prä­si­den­ten. Bisher sind weite­re Öffnungs­schrit­te am 19. Febru­ar geplant. Dann soll — abgese­hen von Wien — in der Gastro­no­mie statt der 2G- wieder die 3G-Regel gelten. Nicht zuletzt die Touris­mus­bran­che und einige Länder­chefs dringen aber auf weite­re Locke­run­gen. Aktuell gilt zum Beispiel bei der Einrei­se noch die Regel, dass nur Geimpf­te und Genese mit zusätz­li­chem negati­ven Test ins Land dürfen.

Öster­reich hat mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 2500 pro 100.000 Einwoh­ner einen deutlich höheren Wert als Deutsch­land. Die Lage in den Klini­ken ist aktuell aller­dings stabil.

Die Lage in Finnland

Etwas weiter weg von den deutschen Grenzen gelten in Finnland schon seit Montag deutlich weniger Corona-Maßnah­men als zuvor. So dürfen Restau­rants und Kneipen nun zunächst bis 23.00 Uhr Alkohol verkau­fen und bis Mitter­nacht offen bleiben. Wie der Rundfunk­sen­der Yle berich­te­te, ist auch ein Gesang- und Tanzver­bot aufge­ho­ben worden — das bedeu­tet, dass viele Finnen wieder in die von ihnen sehr geschätz­ten Karao­ke­bars gehen können. Beschrän­kun­gen für die Kultur, den Sport und für Veran­stal­tun­gen fallen ebenfalls weg.

Die finni­sche Regie­rung hatte die Locke­run­gen vor gut zwei Wochen angekün­digt. Dänemark, Schwe­den und zuletzt auch Norwe­gen haben praktisch alle gelten­den Corona-Beschrän­kun­gen bereits aufgehoben.