Nagel­pro­be Corona-Krise: Wenn es um digita­les Lernen geht, liegen deutsche Schulen im Vergleich zu anderen Ländern ganz weit hinten. Manche Eltern können dem Online-Unter­richt aber auch nichts abgewinnen.

Das ist das Ergeb­nis einer reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge unter Eltern in Deutsch­land, Austra­li­en, Großbri­tan­ni­en, Itali­en, Kanada, Mexiko und Singa­pur im Auftrag des Techno­lo­gie­un­ter­neh­mens Citrix. Danach lief nur bei jedem zehnten Schüler in Deutsch­land (10 Prozent) der Wechsel zum Online-Unter­richt reibungslos.

Deutsch­land lande­te im Vergleich mit den anderen sechs Ländern auf dem letzten Platz. Aber selbst in Singa­pur, dem Land mit dem besten Wert, berich­te­ten nur 30 Prozent von einem problem­lo­sen Übergang zum Online-Unter­richt, gefolgt von Austra­li­en (25 Prozent), Mexiko und Großbri­tan­ni­en (jeweils 19 Prozent) sowie Kanada (16 Prozent) und Itali­en mit 14 Prozent.

In Deutsch­land meinten 50 Prozent der befrag­ten Eltern, die Schulen seien gar nicht vorbe­rei­tet gewesen. Deshalb sei der Fernun­ter­richt während der Krise auch nur provi­so­risch durch­ge­führt worden. Immer­hin 38 Prozent der Eltern meinten, die Schulen ihrer Kinder seien «hinrei­chend vorbe­rei­tet» gewesen, weil beispiels­wei­se bereits einige Syste­me für den Fernun­ter­richt im Einsatz gewesen seien.

In der Umfra­ge benann­ten die Eltern auch die Berei­che, in denen ihrer Meinung nach Verbes­se­rungs­be­darf besteht: Ganz oben steht eine Lehrer­fort­bil­dung für Fernun­ter­richt (53 Prozent), eine besse­re Organi­sa­ti­on des Fernun­ter­richts (48 Prozent) und mehr direk­te Inter­ak­ti­on mit Lehrkräf­ten über Video (45 Prozent). 20 Prozent der Eltern denken jedoch, dass Online-Unter­richt generell schlecht für ihre Kinder ist.

Unter den befrag­ten Studie­ren­den spricht sich fast die Hälfte (49 Prozent) für ein hybri­des Modell aus Präsenz- und Online-Veran­stal­tun­gen aus. 12 Prozent würden gerne ihr gesam­tes Studi­um nach der Corona-Krise online fortsetzen.