PFULLENDORF — Zum 8‑ten Mal wurde in diesem Jahr der Bundeswettbewerb „Wirkungsvolle Suchtprävention vor Ort“ von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung durchgeführt. Am 22. September fand die Preisverleihung im Rahmen eines Live-Stream statt.
In der Kategorie “kreisangehörige Städte und Gemeinden” hat die Stadt Pfullendorf für die Gesamtkonzeption “Koordinierungskreis Suchtprävention” den 1. Platz belegt und hat somit die einzige Auszeichnung des Wettbewerbs nach Baden-Württemberg geholt.
Über sieben Jahren hinweg wurde das kommunale Gesamtkonzept für die Stadt Pfullendorf entwickelt und kontinuierlich fortgeschrieben und umgesetzt. Zu Beginn wurde eine ausführliche Bedarfsermittlung vor Ort durchgeführt. Mitwirkende waren Vertreter der Schulen und Kindergärten, Vereinsmitglieder, Polizei, Elternsprecher, Ordnungsamt, das Stadtbauamt, die Schulsozialarbeit u.a. Die Prozessbegleitung und Konzeptionsentwicklung übernahm Janine Stark, Kommunale Suchtbeauftragte des Landkreises Sigmaringen.
Entsprechend der getroffenen Priorisierung der gesammelten Erkenntnisse wurden Konzepte entwickelt und Zielvereinbarungen festgelegt. Zu dem kommunalen Gesamtkonzept gehören folgende Bausteine:
- Suchtpräventive Angebote in Kindergärten für Eltern, Kinder und Fachkräfte
- Suchtpräventionsangebote in allen Schularten und allen Klassenstufen (altersentsprechend)
- Alkoholtestkäufe und seit kurzem neu: Medientestkäufe (Einhaltung der Altersangaben von verkauften Spielen etc.).
- Strukturelle Prävention im öffentlichen Raum und für die Durchführung von Festen.
- Prävention im Freizeitbereich über die Vereine mit dem Siegel “Jugendschutz Plus”. Dieses Siegel wurde in der Online-Preis-Verleihung besonders hervorgehoben. Es ist unter Fachleuten bekannt, dass gerade die Prävention im Freizeitbereich wichtig ist, jedoch oft nur schwer umgesetzt werden kann.
- Regelmäßige Sitzungen des Koordinierungskreises (mindestens zweimal pro Jahr). In den Sitzungen wird die aktuelle Situation vor Ort besprochen und eventuellen Problemen entgegengewirkt. So ist die Suchtprävention ein sich kontinuierlich entwickelnder Prozess.
- Schulungsangebote für Fachleute und Jugendtrainer.
Diese und andere Inhalte zeigen, dass der Preis für die Stadt Pfullendorf absolut verdient ist. Verbunden mit der Auszeichnung ist ein Preisgeld in Höhe von 10.000 €, das wiederum in die Suchtprävention bzw. Jugendschutz fließen soll.
Bürgermeister Thomas Kugler hat die Online-Preisverleihung am PC mitverfolgt und wurde kurz nach der Bekanntgabe des Ergebnisses sogar live zur Preisverleihung zugeschaltet.
Auf die Auszeichnung ist Bürgermeister Thomas Kugler besonders stolz, denn Pfullendorf konnte sich mit seiner Gesamtkonzeption gegen viele Großstädte durchsetzen und ist als Preisträger mit Städten wie Bremen, Dortmund, Bielefeld und Leipzig in bester Gesellschaft. Auch Janine Stark, Kommunale Suchtbeauftragte des Landkreises Sigmaringen, freut sich ganz besonders über den Erfolg und die Würdigung der langjährigen und stetigen Arbeit.
Andere Gemeinden und Städte im Landkreis können dem Beispiel von Pfullendorf folgen und ebenfalls ein kommunales Gesamtkonzept Suchtprävention entwickeln.