BERLIN (dpa) — Die «2»: Symbol für Gegen­sät­ze, aber auch für roman­ti­sche Liebe. Für manche ist sie Glücks­zahl, für andere nur eine belie­bi­ge von zehn Ziffern. Sie ist allgegenwärtig.

Zweisam­keit, Zwietracht, Zwillin­ge — an der Zahl «2» kommt keiner vorbei. Schon gar nicht im Febru­ar 2022 mit seinen Schnaps­zahl-Tagen. Wissens­wer­tes um die Zahl des Monats.

Mathe­ma­tisch

Zwei ist die kleins­te der Primzah­len, kann also nur durch eins und sich selbst geteilt werden. Außer ihr gibt es keine andere gerade Primzahl. Sie ist zudem die einzi­ge, auf die direkt eine weite­re (die drei) folgt.

Anschau­lich

Die heute gebräuch­li­che Darstel­lung der Ziffer «2» hat sich wohl aus entspre­chen­den Zeichen aus dem indisch-arabi­schen Raum entwi­ckelt. Andere Zahlsys­te­me bilden die Ziffer mit zwei paral­le­len Strichen ab — sei es horizon­tal wie im Chine­si­schen oder senkrecht wie im Alten Rom.

Gesel­lig

Anfang des 16. Jahrhun­derts beschreibt der Univer­sal­ge­lehr­te Heinrich Corne­li­us Agrip­pa von Nettes­heim die Zwei als «Zahl der christ­li­chen Liebe und gegen­sei­ti­gen Zunei­gung, der Heira­ten und des gesel­li­gen Lebens». Die genann­ten Begrün­dun­gen sind heute noch nachvoll­zieh­bar: «Wehe dem, der allein ist; wenn er fällt, so ist kein anderer da, der ihm aufhel­fe», heißt es in seiner Schrift «De occul­ta philo­so­phia». Und beson­ders anschau­lich: «Wenn zwei beiein­an­der liegen, wärmen sie sich; wie kann ein Einzel­ner warm werden?»

Verliebt

Zwei, die sich lieben. Zwei, die als Paar durchs Leben gehen wollen. Wenn diese Zweisam­keit vor einem Standes­be­am­ten offizi­ell zur Ehe wird, ist das ein denkwür­di­ger Tag. Gut, wenn das Datum auch nach Jahrzehn­ten noch in Erinne­rung bleibt. Also: Ein Tag mit möglichst wenig verschie­de­nen Ziffern. Im Jahr 2022 bietet sich der Febru­ar an, der zweite Monat des Jahres. Und wenn es dann noch mit der Trauung am 2. oder am 22. klappt — dann wird der Hochzeits­tag garan­tiert nicht vergessen.

Ursprüng­lich

Das Zweistrom­land um die Flüsse Euphrat und Tigris gilt als Wiege der westli­chen Zivili­sa­ti­on. Bereits vor mehr als 6000 Jahren wurden hier Städte gegrün­det, Tempel gebaut und Schrif­ten entwi­ckelt. Grund­le­gen­de Techni­ken wie Rad und Metall­ver­ar­bei­tung sollen von Mesopo­ta­mi­en aus — also dem Gebiet der heuti­gen Länder Irak, Syrien und Türkei — ihren Weg nach Europa gefun­den haben.

Mythisch

In den Schöp­fungs­er­zäh­lun­gen vieler Völker finden sich zwei, die als Menschen oder Götter am Anfang aller Dinge stehen. Ob nun Adam und Eva aus der jüdisch-christ­li­chen Bibel, das japani­sche Götter­paar Izana­gi und Izana­mi oder Mutter Erde und Vater Himmel, wie ameri­ka­ni­sche Urein­woh­ner oder neusee­län­di­sche Maori sie verste­hen — es braucht eben oft zwei, um die Sache voranzubringen.

Zwieträch­tig

Nicht immer ziehen zwei an einem Strang. Streit und Hader unter Brüdern — in Litera­tur und Mytho­lo­gie ist dieses Motiv weit verbrei­tet. Neid und Missgunst lassen im Alten Testa­ment der Bibel Kain seinen Bruder Abel töten. Auch die mythi­schen Gründer­vä­ter der Stadt Rom fanden keinen gemein­sa­men Weg: Remus wird von seinem Zwillings­bru­der Romulus erschlagen.

Rückwärts

«22.02.2022» — das liest sich von vorn wie von hinten genau gleich. Kenner sprechen von einem kalen­da­ri­schen Palin­drom. Wenn man das in Europa übliche Format «TT.MM.JJJJ» zugrun­de legt, gibt es im 21. Jahrhun­dert insge­samt 29 dieser Palin­drom­ta­ge — der letzte war am 12.02.2021, also vor knapp einem Jahr. Auf den nächs­ten muss man länger warten: Erst am 03.02.2030 ist es wieder so weit.

Von Katja Räther, dpa