STUTTGART (dpa/lsw) — Knapp drei Viertel der Stadt- und Landkrei­se in Baden-Württem­berg unter­schrei­ten in der Corona-Pande­mie mittler­wei­le die Marke 35 bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Der Wert ist seit Montag für Locke­run­gen etwa bei Freibad­be­su­chen, in der Außen­gas­tro­no­mie und bei Kultur­ver­an­stal­tun­gen wichtig. In 32 der 44 Regio­nen im Südwes­ten wurde nach Angaben des Landes­ge­sund­heits­amts in Stutt­gart vom Montag (Stand 16.00 Uhr) in den vergan­ge­nen sieben Tagen bei weniger als 35 Menschen je 100.000 Einwoh­ner eine Corona-Infek­ti­on registriert.

Im landes­wei­ten Schnitt sank diese Inzidenz sogar auf 28,1 nach 29,4 am Sonntag. Aller­dings wird am Wochen­en­de meist weniger getes­tet und nicht alle Behör­den übertra­gen dann ihre Daten. Insge­samt sind seit Beginn der Pande­mie den Angaben nach 495 922 Infek­tio­nen (plus 225) gemel­det worden. An einer Infek­ti­on mit dem Corona­vi­rus oder im Zusam­men­hang damit starben inzwi­schen 10.030 Menschen (plus 13). Als genesen gelten einer Schät­zung zufol­ge 475.454 Perso­nen (plus 766).

Die Stadt Heidel­berg und der Landkreis Emmen­din­gen weisen mit 8,7 bezie­hungs­wei­se 9,6 sogar eine einstel­li­ge Sieben-Tage-Inzidenz auf. Am höchs­ten ist der Wert mit 55,6 in Pforzheim.

Seit Ende Dezem­ber wurden dem Landes­ge­sund­heits­amt 136 037 Fälle mit Hinwei­sen auf «besorg­nis­er­re­gen­de Varian­ten» übermit­telt. Als solche gelten Viren mit Mutatio­nen, die ein höheres Anste­ckungs­ri­si­ko haben, wie sie beispiels­wei­se in Großbri­tan­ni­en (B.1.1.7/Alpha) und Südafri­ka (B.1.351/Beta) entdeckt worden waren. Mit einem Anteil von 99 Prozent in den vergan­ge­nen zwei Wochen dominiert der Typ Alpha.

Bislang wurden in Baden-Württem­berg nach Angaben des Robert Koch-Insti­tuts 4 968.954 Menschen mindes­tens einmal geimpft. Der Anteil von 44,8 Prozent an der Gesamt­be­völ­ke­rung im Südwes­ten liegt leicht unter dem Bundes­schnitt von 45,7. Als vollstän­dig geimpft gelten 2 302 244 Menschen oder 20,7 Prozent (bundes­weit: 21,3). Beim Wirkstoff von Johnson & Johnson reicht eine Impfung für vollstän­di­gen Schutz aus, bei allen anderen Impfstof­fen sind zwei Dosen nötig.

17,3 Prozent der 2367 betreib­ba­ren Inten­siv­bet­ten sind laut Landes­ge­sund­heits­amt im Moment frei. Dieser Wert ist vergleichs­wei­se hoch. Er ist wichtig, um die Auslas­tung des Gesund­heits­sys­tems beurtei­len zu können. Solche Betten werden aber nicht nur für Covid-19-Patien­ten mit schwe­ren Verläu­fen gebraucht, sondern ebenso für Menschen mit anderen gravie­ren­den Erkrankungen.