KONRADSREUTH (dpa/lby) — Hasen, Hasen und nochmal Hasen: Im Dorf Silber­bach bei Hof gibt es zur Oster­zeit mehr als doppelt so viele aus Heu gefer­tig­te Hasen wie Einwohner.

Es gibt Polizis­ten, Feuer­wehr­leu­te — und natür­lich ganz aktuell eine Corona-Teststa­ti­on: In Silber­bach im Landkreis Hof sind zur Oster­zeit rund 130 aus Heu gefer­tig­te Hasen aufge­stellt. Sie tragen Kostü­me, und es werden aller­hand verschie­de­ne Szenen nachge­stellt: die klassi­sche Hasen­schu­le, die man aus Oster­bü­chern kennt, genau­so wie eine Rettungs­ak­ti­on der Feuer­wehr. Zu Ostern gibt es deshalb im 50-Einwoh­ner-Dorf, das zur Gemein­de Konrad­s­reuth gehört, mehr Heuha­sen als Einwoh­ner. Und natür­lich jede Menge Besuche­rin­nen und Besucher.

Gestal­te­rin der Hasen­welt am Dorfwei­her ist Elke Eckardt. «Ich mache das leiden­schaft­lich gerne», sagte die 55-Jähri­ge. Begon­nen hat man im Dorf mit dem tradi­tio­nel­len Schmü­cken eines Oster­brun­nens. Dann kamen 2006 die Heuha­sen dazu — und jedes Jahr wurden es mehr. Von Januar an trifft Eckardt Vorbe­rei­tun­gen für das Oster­ha­sen­dorf, beim Aufbau helfen dann alle aus der Dorfge­mein­schaft zusam­men. Die Hasen bekom­men Kostü­me angezo­gen und werden in der jewei­li­gen Szene­rie präsentiert.

Die Besucher sollten etwas zum Schmun­zeln haben, sagte sie. Aber es gehe auch darum, die Bedeu­tung des Oster­fests zu vermit­teln. Deshalb werde die bibli­sche Oster­ge­schich­te nachgestellt.

Aktuel­le Ereig­nis­se, die Eckardt und die Dorfbe­woh­ner bewegen, würden ebenso alljähr­lich in die Hasen­welt einge­baut. Heuer sind das zum Beispiel eine Corona-Teststa­ti­on und eine Zapfsäu­le, die auf die hohen Sprit­prei­se hinweist. Eine ganze Hasen­grup­pe macht zudem auf die Bedeu­tung der Landwirt­schaft aufmerksam.