In Deutsch­land bleibt es in den nächs­ten Tagen winter­lich, vor allem in den Nächten wird es oftmals frostig-eisig. In der Nacht zum Freitag steht im Süden und Südos­ten eine gefähr­li­che Wetter­la­ge an, wie der Deutsche Wetter­dienst (DWD) in Offen­bach am Donners­tag mitteil­te. Vom Boden­see bis in den Großraum Passau könne es zu gefrie­ren­dem Regen und daher zu Glatt­eis kommen, hieß es. Bitter­kal­te Nächte sind vor allem für Menschen ohne festen Wohnsitz ein Problem, die Bundes­ar­beits­ge­mein­schaft Wohnungs­lo­sen­hil­fe forder­te mehr Schutz in der Kälte für Obdach­lo­se. In seiner Vorher­sa­ge rechnet der DWD für das Wochen­en­de mit ruhigen und trocken-kalten Bedingungen.

«In den Nächten wird es auch am Wochen­en­de sehr kalt, vor allem dort, wo Schnee liegt, ist stren­ger Frost möglich», sagte DWD-Meteo­ro­lo­ge Marcel Schmid. Die Tiefst­wer­te liegen in den Nächten auf Samstag und auf Sonntag zwischen minus fünf und minus elf Grad, hieß es. Im Südos­ten, vor allem in Bayern, können in der Nacht zum Sonntag bis zu minus 15 Grad erreicht werden.

Am frühen Donners­tag­mor­gen hatte für den äußers­ten Süden Deutsch­lands wegen Glatt­eis-Gefahr eine Unwet­ter­war­nung des DWD gegol­ten, die der Wetter­dienst am Vormit­tag aufhob. Insbe­son­de­re in Südbay­ern kam es auf den Straßen wegen Glatt­eis und Schnee zu Unfäl­len. Am Münch­ner Flugha­fen wurden den zweiten Tag in Folge mehr als 100 Verbin­dun­gen gestri­chen. Ein 79 Jahre alter Mann rutsch­te im oberbaye­ri­schen Murnau am Mittwoch auf einem vereis­ten Gehweg aus und starb, teilte die Polizei am Donners­tag mit.

In Baden-Württem­berg hatten Feuer­wehr und Rettungs­diens­te bei Schnee und Glatt­eis ebenfalls viel zu tun. Nach dem ersten größe­ren Einbruch der kalten Jahres­zeit am Mittwoch wurden Hunder­te Unfäl­le regis­triert, zahlrei­che Menschen wurden verletzt.

In Sachsen waren die Tempe­ra­tu­ren in der Nacht zum Donners­tag eisig: Am kältes­ten war es mit minus 15 Grad Celsi­us in Dippol­dis­wal­de und Sohland an der Spree, wie der DWD mitteil­te. In Sachsen-Anhalt regis­trier­ten die Meteo­ro­lo­gen die bislang kältes­te Nacht des Winters mit minus 16 Grad im Oberharz am Brocken. In Thürin­gen war es in der Nacht zum Donners­tag mit minus 14 Grad in Olbers­le­ben am kältesten.

Verband fordert mehr Schutz in der Kälte für Obdachlose

Mit den sinken­den Tempe­ra­tu­ren steigen die Zahlen der Obdach- und Wohnungs­lo­sen in den Notun­ter­künf­ten. Die Lage sei auch wegen des russi­schen Angriffs­kriegs schwie­rig, infol­ge der Unter­brin­gung von Geflüch­te­ten aus der Ukrai­ne gebe es weniger Kapazi­tä­ten für Winter­not­pro­gram­me, hieß es von der Bundes­ar­beits­ge­mein­schaft Wohnungs­lo­sen­hil­fe. Hinzu komme die Energie­kri­se. Der Verband forder­te die Kommu­nen auf, den Kälte­schutz für obdach­lo­se Menschen zu erhöhen. Geschäfts­füh­re­rin Werena Rosen­ke appel­lier­te zudem an die Bürger, sich an den Rettungs­dienst oder die Kälte­hil­fe zu wenden, wenn der Eindruck bestehe, ein Mensch auf der Straße brauche Hilfe.

Die eisigen Tempe­ra­tu­ren führen zu Eisde­cken beispiels­wei­se auf Seen, die Feuer­wehr in Branden­burg an der Havel warnte vor dem Betre­ten. «Aufgrund der kurzen Frost­pe­ri­ode sind die Seen noch nicht stark genug durch­ge­fro­ren und das Eis zu dünn», sagte Daniel Wolf, amtie­ren­der Einsatz­lei­ter der Feuer­wehr. Die Gefahr, auf der Eisschicht einzu­bre­chen, sei hoch. Das Betre­ten der Seen stelle eine akute Lebens­ge­fahr dar.

Skisai­son am Feldberg beginnt

Im Winter­sport­ge­biet Feldberg läuft die Skisai­son nach zweima­li­ger Verschie­bung am Freitag an. «Auch wenn die Schnee­de­cke noch nicht so dick ist, wie wir uns das wünschen würden, geben wir alles, damit wir am Freitag die Saison begin­nen können», sagte der Geschäfts­füh­rer der Feldberg­bah­nen, Julian Probst, in Todtnau in Baden-Württem­berg. Ursprüng­lich sollte die Saison bereits Anfang Dezem­ber begin­nen. Der Start­ter­min wurde wegen Schnee­man­gels zwei Mal verscho­ben. Auch am Fichtel­berg in Sachsen startet an diesem Freitag die Saison.