ISTANBUL (dpa) — Erdogan und sein Heraus­for­de­rer Kilicda­ro­g­lu gehen am 28. Mai in die Stich­wahl. Der amtie­ren­de Präsi­dent appel­liert an die Türken im Ausland, «ihr demokra­ti­sches Recht unbedingt wahrzunehmen».

Vor der zweiten Runde der türki­schen Präsi­dent­schafts­wahl hat Amtsin­ha­ber Recep Tayyip Erdogan Türken im Ausland zur Stimm­ab­ga­be aufge­for­dert. «Ich erwar­te von Ihnen, den Vertre­tern unserer Nation im Ausland, dass Sie noch einmal stark für Ihren Willen eintre­ten», schrieb Erdogan auf Twitter. «Ich bitte Sie, Ihr demokra­ti­sches Recht unbedingt wahrzunehmen.»

Erdogan dürfte erneut auf eine deutli­che Mehrheit der Stimmen aus dem Ausland hoffen: Die Stimm­be­rech­tig­ten im Ausland hatten in der Wahl am 14. Mai laut vorläu­fi­gen Ergeb­nis­sen mit 57,5 Prozent für Erdogan gestimmt. In Deutsch­land kam er vorläu­fig auf 65 Prozent der Stimmen. Erdogan schrieb an die Wähler gewandt: «Jeder von Ihnen hat seinen Namen bereits mit golde­nen Buchsta­ben in unsere politi­sche Geschich­te eingraviert.»

Insge­samt erhielt Erdogan zwar ebenfalls die meisten Stimmen, verpass­te aber knapp die für einen Sieg in der ersten Runde notwen­di­ge 50-Prozent-Marke. Heraus­for­de­rer Kemal Kilicda­ro­g­lu von der CHP erhielt vorläu­fi­gen Zahlen nach 45 Prozent der Stimmen.

Ab dem 20. Mai kann im Ausland und an Grenz­über­gän­gen, Häfen und Flughä­fen der Türkei abgestimmt werden.