ÜBERLINGEN (dpa/lsw) — Die ersten Waldrap­pe sind aus ihrem Winter­quar­tier in der Toska­na zurück an den Boden­see gekehrt. Zwei Vögel hätten in Überlin­gen schon ein Nest in einer Felsni­sche inspi­ziert, sagte ein Sprecher des sogenann­ten Waldrapp­teams am Mittwoch. Weite­re Vögel seien unter­wegs. Als nächs­tes stehe die Paarungs­zeit an. Die ersten Waldrapp-Küken könnten im Mai schlüp­fen. Aktuell leben laut dem Sprecher etwa sechs bis sieben der Tiere in Überlin­gen. Zuvor hatte der SWR darüber berichtet.

Die Zugvö­gel mit den markan­ten, schopf­ar­ti­gen Federn am Kopf und sichel­för­mi­gen Schnä­beln waren zuletzt in freier Wildbahn praktisch ausge­stor­ben. Die Waldrap­pe am Boden­see gehören zu einer von vier Kolonien, die zu einem Auswil­de­rungs­pro­jekt im Alpen­raum zählen. Das Waldrapp­team leitet die Auswil­de­rung. Bis ins 17. Jahrhun­dert lebten Waldrap­pe unter anderem an Felsen in Überlin­gen. Dann wurden ihnen Vogel­jä­ger zum Verhängnis.

Der Waldrapp (Geron­ti­cus eremi­ta) ist Natur­schutz­ver­bän­den zufol­ge einer der seltens­ten Vögel der Welt. Die Art brütet gerne in der Nähe von Gewäs­sern an Felsklip­pen und Steil­küs­ten. Die gänse­gro­ßen Zugvö­gel lebten einst verbrei­tet im Alpen- und Mittelmeerraum.