PARIS/BRÜSSEL (dpa) — Die EU will über Juni hinaus keinen Impfstoff mehr von Astra­ze­ne­ca bezie­hen. Die Wirksam­keit des britisch-schwe­di­schen Präpa­rats sei jedoch gut, betont EU-Indus­trie­kom­mis­sar Thier­ry Breton.

Die EU hat nach den Worten von Indus­trie­kom­mis­sar Thier­ry Breton ihren Impfstoff­ver­trag mit dem Herstel­ler Astra­ze­ne­ca nicht über Juni hinaus verlängert.

Das sagte der Franzo­se im Radio­sen­der France Inter. «Wir haben die Bestel­lung nicht über den Monat Juni hinaus erneu­ert», sagte er auf eine Frage zu Astra­ze­ne­ca. «Wir werden sehen. Wir schau­en, was passiert.» Breton äußer­te sich jedoch positiv zur Quali­tät des Impfstoffs des britisch-schwe­di­schen Herstel­lers. «Das ist ein guter Impfstoff», sagte er. In Frank­reich gibt es in der Bevöl­ke­rung Vorbe­hal­te gegen den Impfstoff.

Ein Kommis­si­ons­spre­cher stell­te auf Anfra­ge klar, dass es bei Astra­ze­ne­ca zunächst um die Erfül­lung des gelten­den Vertrags gehe. Die Firma ist mit Liefe­run­gen an die EU sehr im Rückstand. «Wir halten uns aber alle Optio­nen offen, um uns für die nächs­ten Phasen der Pande­mie vorzu­be­rei­ten, für die Jahre 2022 und darüber hinaus.» Über Vertrags­ver­län­ge­run­gen könne man sich jetzt nicht äußern.

Die EU-Kommis­si­on hatte erst am Samstag mitge­teilt, dass bis 2023 bis zu 1,8 Milli­ar­den weite­re Impfdo­sen von Pfizer/Biontech gekauft werden sollen.