FRANKFURT/MAIN (dpa) — 345 Euro pro Megawatt­stun­de koste­te europäi­sches Gas im Sommer in der Spitze. Jetzt fällt der Preis auf etwa 80 Euro. Dank milder Tempe­ra­tu­ren wird sogar wieder Gas eingespeichert.

Wegen der vergleichs­wei­se milden Tempe­ra­tu­ren fällt der Preis für europäi­sches Erdgas. Am Morgen wurde der Termin­kon­trakt TTF für nieder­län­di­sches Gas zeitwei­se bei 80 Euro je Megawatt­stun­de gehan­delt. So günstig war europäi­sches Gas zuletzt im Juni. Der TTF-Kontrakt gilt als Richt­schnur für das europäi­sche Preis­ni­veau. Im weite­ren Handels­ver­lauf wurde der Kontrakt bei 81,70 Euro gehandelt.

Seit Mitte Dezem­ber zeigt die Tendenz beim Gaspreis nach unten. In dieser Zeit ist der TTF-Kontrakt um etwa 50 Euro gefal­len. Das Rekord­hoch hatte die Notie­rung im Sommer bei 345 Euro erreicht. Damals hatte ein Liefer­stopp von Gas aus Russland einen rasan­ten Höhen­flug ausgelöst.

Auf dem Markt wurde als Grund für den fallen­den Gaspreis auf milde Tempe­ra­tu­ren verwie­sen, die den Verbrauch vergleichs­wei­se niedrig halten. An den Weihnachts­fei­er­ta­gen waren die Tempe­ra­tu­ren deutlich höher als Mitte des Monats, als in weiten Teilen Deutsch­lands Dauer­frost herrschte.

Es wird wieder Gas eingespeichert

Dank des Wetters wird auch einge­spei­chert. Nach Daten des europäi­schen Speicher­ver­ban­des GIE betrug der Füllstand in allen deutschen Speichern am ersten Weihnachts­fei­er­tag 88,22 Prozent der maxima­len Menge. Es war ein Plus von 0,38 Punkten zum Vortag und der fünfte Anstieg in Folge.

Trotz der jüngs­ten Entspan­nung liegt der Preis für europäi­sches Gas immer noch auf einem vergleichs­wei­se hohen Niveau. 2020 lagen die TTF-Notie­run­gen unter der Marke von 20 Euro.