STRASSBURG (dpa) — Kreml­chef Wladi­mir Putins Krieg in der Ukrai­ne zieht weite­re Konse­quen­zen für Russlands Mitglied­schaft im Europa­rat nach sich. Vor gut zwei Wochen war diese bereits suspen­diert worden.

Der Europa­rat berei­tet wegen des Ukrai­ne-Kriegs einen Ausschluss Russlands vor. Die Parla­men­ta­ri­sche Versamm­lung des Europa­rats stimm­te nach einer Dring­lich­keits­sit­zung in Straß­burg für einen Ausschluss Russlands.

Zur Vorbe­rei­tung des Ausschlus­ses will das Minis­ter­ko­mi­tee an diesem Mittwoch zu einer Sonder­sit­zung zusam­men­kom­men. Nachdem der Europa­rat zuvor bereits Schrit­te zu einem Ausschluss angekün­digt hatte, entschied Russland sich nach eigenen Angaben selbst zu dem Schritt.

Wie ein Sprecher des Europa­rats mitteil­te, habe der General­se­kre­tär die förmli­che Notifi­zie­rung des Rücktritts sowie die Infor­ma­ti­on der Russi­schen Födera­ti­on über die Absicht erhal­ten, die Europäi­sche Menschen­rechts­kon­ven­ti­on zu kündigen.

Die Spitzen des Europa­rats verur­teil­ten in einer Erklä­rung am Abend erneut den russi­schen Einmarsch in die Ukrai­ne. Der russi­schen Bevöl­ke­rung sprachen sie ihre Solida­ri­tät aus, diese gehöre weiter zur europäi­schen Familie und teile ihre Werte. Der Ukrai­ne werde man weiter im Kampf gegen den Aggres­sor zur Seite stehen.

Der Europa­rat wacht über die Einhal­tung der Menschen­rech­te in seinen 47 Mitglied­staa­ten und gehört nicht zur EU. Das Gremi­um hatte vor gut zwei Wochen mit der Suspen­die­rung der russi­schen Mitglied­schaft auf den russi­schen Angriffs­krieg auf die Ukrai­ne reagiert. Diese Entschei­dung galt als historisch.