Die anhal­ten­de Trocken­heit und Wasser­knapp­heit machen Itali­en weiter zu schaf­fen. Vor allem der Norden des Mittel­meer­lan­des ist stark betrof­fen. Der Garda­see etwa leidet aktuell unter extrem niedri­gen Wasser­stän­den. Im Vergleich zum Vorjahr hat der Stand sich halbiert.

Nach Angaben der Comuni­tà del Garda, dem Infor­ma­ti­ons­zen­trum für die gesam­te Garda­see-Region, liegt er in dem bei Touris­ten belieb­ten See aktuell bei 46 Zenti­me­tern — im vergan­ge­nen Jahr im gleichen Zeitraum lag er bei 99 Zentimetern.

Wie auf Fotos und Videos zu sehen war, war die Insel San Biagio, auch bekannt als Isola dei Conig­li (Hasen­in­sel), in dem größten Binnen­ge­wäs­ser Itali­ens schon Anfang des Jahres zu Fuß erreich­bar. Durch den Wasser­man­gel hat sich ein dünner Landstrei­fen zwischen dem kleinen Eiland und dem Festland gebil­det. Das Phäno­men zieht laut Medien­be­rich­ten viele Touris­ten an.

Auch der Fluss Po ist betroffen

Der Po, Itali­ens größter Fluss, ist ebenso stark von der Wasser­knapp­heit betrof­fen. Die Wasser­stän­de seien bereits niedri­ger als im vergan­ge­nen Jahr, wie die für den Po zustän­di­ge Bezirks­be­hör­de am Donners­tag mitteil­te. Die Tempe­ra­tu­ren im März sowie der wenige Regen im Norden Itali­ens spiel­ten hierbei eine Rolle. Die einzel­nen kleinen Schau­er der vergan­ge­nen Wochen helfen nicht weiter.

«Heute zeigen uns die Vorher­sa­gen der Model­le und alle gesam­mel­ten Daten eine besorg­nis­er­re­gen­de Situa­ti­on auf», sagte der General­se­kre­tär der Po-Behör­de, Alessan­dro Bratti. Er forder­te daher eine «überzeu­gen­de und entschie­de­ne Strate­gie», um das Problem anzuge­hen. Bereits im Febru­ar warnten Exper­ten wegen einer gerin­gen Schnee­de­cke in den Alpen sowie der Regen­ar­mut vor einer massi­ven Trockenheit.

Die Regie­rung in Rom hatte in der vergan­ge­nen Woche ein Dekret verab­schie­det, das weitrei­chen­de Maßnah­men im Kampf gegen die Trocken­heit vorsieht. Ein Sonder­kom­mis­sar sowie ein Gremi­um sollen etwa einge­setzt werden. Die Regie­rung will zudem Mittel locker machen, um marode Wasser­lei­tun­gen zu erneu­ern. In manchen Gegen­den gingen durch Lecks mehr als 50 Prozent des Wassers verlo­ren, was das Land anfäl­lig für Trocken­pe­ri­oden macht. Aber auch Regen­was­ser-Sammel­be­cken, Entsal­zungs­an­la­gen sowie die Steige­rung der Wieder­ver­wen­dung von gerei­nig­tem Abwas­ser sind geplant.