STUTTGART (dpa) — Über Weihnach­ten erkrank­te Uroma Mina Hehn schwer an Covid-19. Nun ist sie wieder genesen — und kann einen beson­de­ren Tag feiern.

Mina Hehn hat über Weihnach­ten eine schwe­re Covid-19-Erkran­kung überstan­den und am Sonntag in Stutt­gart ihren 109. Geburts­tag gefeiert.

Nun ist sie fideler denn je. «Ja, ich bin a bissle fitter als an meinem letzten Geburts­tag», sagt die alte Dame der Deutschen Presse-Agentur. Das liege auch daran, dass die «Abtren­nung» endlich vorbei sei. Vor einem Jahr konnte ihre Familie sie während des Lockdowns im Pflege­heim kaum besuchen. «Abwechs­lung hat man schon gern.» Durften die Verwand­ten ihr zum 108. Geburts­tag nur vom Garten aus ein Ständ­chen singen, ging es diesmal mit Tochter, Enkeln und Urenkeln ins Café. Dort warte­te ein Kuchen in Herz-Form.

Größter Wunsch, wieder zu Hause zu sein

Ins Café gehen sei früher nicht so ihr Faible gewesen, da ist sie ganz sparsa­me Schwä­bin. «Ich bin lieber daheim geblie­ben, da kann man so viel Kaffee trinken, bis man genug hat.» Überhaupt wäre ihr größter Wunsch zum Geburts­tag, wieder daheim zu sein. Bis sie 105 war, hat sie allein in ihrer Wohnung gelebt. Nur ihre Tochter kam regel­mä­ßig vorbei, um ihr Essen zu bringen.

Dass Hehn Corona an Weihnach­ten überstan­den hat, sei «fast ein Wunder», sagt ihre Tochter. Zehn Tage sei ihre Mutter, die zweimal geimpft war, in Quaran­tä­ne gewesen. Sie hatte hohes Fieber und Glieder­schmer­zen, essen wollte sie auch nicht mehr. Weil der Arzt Sorge hatte, dass die 108-Jähri­ge es nicht übersteht, durfte ihr Enkel jeden Abend beim Essen helfen — aber nur im Schutz­an­zug. Doch die Pflege­kräf­te wollten Mina nicht aufge­ben. Es dürfe nicht sein, dass ihre ältes­te Bewoh­ne­rin jetzt an Covid stirbt, war die Losung. Und so lebt Mina Hehn weiter. «Gern sterben möchte ich nicht», sagt sie. «Aber es ist ein Muss.»