MÜNCHEN (dpa) — Regen, Kälte — und jetzt auch Glühwein: Von Sonntag an wird das winter­li­che Heißge­tränk auf dem Münch­ner Oktober­fest ausge­schenkt. Man habe sich wegen der auch für die zweite Festwo­che schlech­ten Wetter­pro­gno­se dazu entschlos­sen, den Ausschank an Eisstän­den zu erlau­ben, sagte Festlei­ter Clemens Baumgärt­ner (CSU) am Sonntag zur Halbzeit des Festes. Gerade die Eisver­käu­fer machten kein gutes Geschäft — und man wolle schließ­lich, dass sie im nächs­ten Jahr wiederkommen.

Der Glühwein­duft bringe einen Hauch von Weihnach­ten auf das Fest. Dass nun «Merry Christ­mas» gespielt werde, wie er es schon gehört habe, finde er aber übertrieben.

Die Wiesn hatte bei Tempe­ra­tu­ren um elf Grad am Samstag vor einer Woche begon­nen; nur kurz sorgte zum Ende der Woche sonni­ges Herbst­wet­ter für typische Volksfeststimmung.

Die Festlei­tung kann den Verkauf von Glühwein geneh­mi­gen, wenn — so sehen es die Betriebs­vor­schrif­ten vor — der Eisver­kauf infol­ge ungüns­ti­ger Witte­rung stark beein­träch­tigt ist. Nicht zum ersten Mal greift sie auf diese Regelung zurück. Auch 2008 wurde Glühwein ausge­schenkt, nachdem es tagelang um oder sogar unter zehn Grad hatte. Allein an den letzten Wiesn-Tagen wurden damals mehr als 2000 Liter Glühwein getrun­ken. «Das Konsum­an­ge­bot nähert sich bei diesen Tempe­ra­tu­ren immer mehr dem Christ­kindl­markt», kommen­tier­te zum Abschluss des Festes der damali­ge Münch­ner Oberbür­ger­meis­ter Chris­ti­an Ude (SPD).