Ein Schritt fehlt dem FC Bayern noch zum histo­ri­schen Titel-Sixpack. Den Halbfi­nal-Erfolg bei der Club-WM lassen Torga­rant Lewan­dow­ski und Kolle­gen schnell hinter sich. Der Auftritt im WM-Ort von 2022 inten­si­viert aber einen Bayern-Wunsch.

DOHA (dpa) — Bei der nächt­li­chen Rückkehr ins Teamho­tel war der Fokus der Münch­ner Alles­ge­win­ner um Weltfuß­bal­ler Robert Lewan­dow­ski schon auf das Endspiel und den erhoff­ten histo­ri­schen Coup gerichtet.

«Wenn wir es schaf­fen, das Finale zu gewin­nen, dann hat die Mannschaft eine heraus­ra­gen­de Saison abgeschlos­sen. Der sechs­te Titel wäre auch in der erfolg­rei­chen Vereins­his­to­rie ein beson­de­rer Erfolg», sagte Trainer Hansi Flick nach dem ungefähr­de­ten 2:0 (1:0) gegen Al Ahly Kairo im Halbfi­na­le der Club-WM. Allein Außen­sei­ter Tigres UANL aus Mexiko kann dem Champi­ons-League-Sieger am 11. Febru­ar (19.00 Uhr) in Katar noch den einzig­ar­ti­gen Erfolg verbauen.

Wie bislang nur der FC Barce­lo­na 2009 unter Pep Guardio­la und mit Super­star Lionel Messi streben auch Lewan­dow­ski und Kolle­gen mit sechs Titeln einen beson­de­ren Platz in der Fußball-Geschich­te an. «Wir wollen den Pokal gewin­nen und den sechs­ten Titel holen», sagte Lewan­dow­ski. Mit einem Doppel­pack gegen den Afrika-Champi­on setzte er seinen imponie­ren­den Torlauf fort. In allen Wettbe­wer­ben zusam­men hat der Weltfuß­bal­ler 29 Tore in dieser Saison erzielt. Er präsen­tiert sich im Gastge­ber­land der nächs­ten Weltmeis­ter­schaft 2022 auch auf der Bühne der Konti­nen­tal­meis­ter in Topform.

Dass im Endspiel ein Team aus Mexiko wartet, lässt unfrei­wil­lig Erinne­run­gen an das deutsche WM-Debakel von 2018 hochkom­men. Damals verlor die Auswahl um Kapitän Manuel Neuer zum Turnier­start mit 0:1. Am Ende stand der histo­ri­sche Vorrunden‑K.o. «Die Frage habe ich erwar­tet», sagte Neuer mit einem Lächeln. «Ich glaube, dass die Erinne­run­gen an 2018 für uns deutsche Natio­nal­spie­ler keine positi­ven sind. Aber das ist ein anderer Wettbe­werb. Wir sind sehr heiß auf das Spiel.»

Sieben Mal feier­te UANL Tigres in der Heimat den Meister­ti­tel. Überra­schend setzten sich die Mexika­ner in ihrem Halbfi­na­le gegen den brasi­lia­ni­schen Favori­ten Palmei­ras Sao Paulo durch. «Gerade, wenn man auf einer Welle der Eupho­rie schwebt, ist es immer etwas Beson­de­res, wenn man Geschich­te schrei­ben kann. Aber auch der FC Bayern kann Geschich­te schrei­ben mit sechs Titeln in einer Saison», sagte Natio­nal­tor­hü­ter Neuer.

Dieses letzte Kapitel können Leon Goretz­ka und Javi Martí­nez nicht mitge­stal­ten. Nach ihren positi­ven Corona-Tests werden sie nicht in den Wüsten­staat nachrei­sen. Die Mittel­feld­spie­ler sollen in München ihr Training voran­trei­ben. Sie können so auch nicht das lang ersehn­te Auflau­fen vor Zuschau­ern erleben. Denn gegen Ägyptens Rekord­meis­ter sorgten in Doha rund 12.000 Fans für eine lange vermiss­te Stimmung.

«Wir hoffen natür­lich alle, dass es irgend­wann mal wieder so ist, dass wir auch in Deutsch­land vor Zuschau­ern spielen können. Wir lechzen alle danach, die Fans, die Spieler, die Trainer, der komplet­te Verein», sagte Flick. Die Erfül­lung dieses Wunsches wird noch dauern. Die Erfül­lung des Sechs-Titel-Wunsches aber ist nahe.